Detailseite
Projekt Druckansicht

Tiefenverlauf der seismischen Anisotropie der Kruste und des oberen Erdmantels im Bereich des GRSN

Antragsteller Dr. Thomas Plenefisch
Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5419410
 
Die Analyse seismischer Wellen insbesondere von SKS-Phasen hat gezeigt, dass der Mantel in Zentraleuropa seismisch anistrop ist. Die Fragen, in welchem Tiefenbereich die Anisotropie vorherrscht, ob sie mit der Tiefe variiert und welcher Anteil auf die Kruste entfällt, blieben bisher jedoch weitgehend unbeantwortet. Die Erforschung des Tiefenverlaufs der seismischen Anisotropie ist für die Beurteilung ihrer tektonischen bzw. rheologischen Implikationen, z.B. der Kopplung plattentektonischer Prozesse in Kruste und Mantel, besonders wichtig und daher Gegenstand des vorgeschlagenen Forschungsprojektes. Basierend auf SKS-Wellenform-Inversionen, P-Wellen-Polarisationsanalysen und der Analyse PS-konvertierter Einsätze sollen Fernbebenwellen in Bezug auf Anisotropieeffekte untersucht werden. Da die erwarteten Effekte subtil sind, soll bei der Analyse zunächst auf Datenmaterial von den Breitbandstationen des German Regional Seismic Network (GRSN) mit gutem Signal/Noise-Verhältnis zurückgegriffen werden. Aufgrund der langen Stationslaufzeiten (12 Jahre) verfügt das GRSN über einen weltweit einmaligen digitalen Datensatz, der eine systematische Analyse dieser Effekte ermöglicht. Von den durch das GRSN abgedeckten tektonischen Einheiten sollen insbesondere die Übergänge des Variszikums zur Transeuropäischen Sutur im Norden und zu den Alpen im Süden studiert werden. Die Untersuchungen sollen durch Modellierungsstudien ergänzt werden, durch die die Sensitivität der Analyseverfahren in Bezug auf die Tiefenvariation der Anisotropie, aber auch in Bezug auf Einflüsse lateraler Heterogenität geprüft werden soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung