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Die "Deutsche Minerva" in Italien 1861-1933. Rezeption eines Hochschulmodells
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Schieder
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5419668
Die Recherchen des Bearbeiters zur Rezeption des deutschen Hochschulmodells in Italien und zu den Gelehrtenkontakten 18611915 haben gezeigt, daß die "Deutsche Wissenschaft" für mehrere Generationen italienischer Hochschullehrer der Rechts- und Geisteswissenschaften das methodische Vorbild gewesen ist. Daran anschließend soll folgenden Fragen nachgegangen werden: a) Warum orientierte sich die italienische akademische Welt nach 1861 so rasch und nachhaltig an Deutschland? b) Wie wurde das "Modell" wahrgenommen und ggf. "importiert"? c) In welchem Außmaß hat die "deutsche Wissenschaft" nach dem Weltkrieg an Ansehen eingebüßt? Wie wurde die deutsche Hochschulreformbewegung der 2oer Jahre im Italien der umstrittenen Bildungsreform des Ministers Gentile wahrgenommen? Zu prüfen ist vor allem, inwieweit die regen Kontakte der Vorkriegszeit wiederaufgenommen wurden und wie tief die sozialen und politischen Umbrüche in den beiden Ländern auf den bis dahin intensiven Kulturtransfer gewirkt haben. Besonders für die Zeit der Weimarer Republik ist eine offensichtliche Forschungslücke zu schließen, insofern sich die historische Forschung bisher auf die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien beschränkt und das Thema der kulturellen Beziehungen trotz des angedeuteten Hintergrundes vernächlässigt hat. Ziel der Untersuchung ist eine wissenschaftsgeschichtliche Darstellung, welche die Ergebnisse der bisherigen Forschung in den internationalen Kontext einzubetten vermag und die konventionelle, aber für die Wissenschaftsgeschichte nur eingeschränkt aussagekräftige Periodisierung mit der Epochengrenze 1915 überwindet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen