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"Belastete" Vokabeln im öffentlichen Sprachgebrauch nach 1945 und Sprachliche Vergangenheitsbewältigung nach 1945

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5419927
 
In Bezug auf das Thema "Nazi-Wortschatz" und sprachliche Vergangenheitsbewältigung soll ein bisher nicht bearbeitetes Perspektivenfeld brisanter Vokabeln analysiert werden. Anhand von öffentlich als Nazi-Wortschatz deklariertem bzw. instrumentalisiertem Vokabular soll systematisch dargestellt werden, in welcher Weise im Gebrauch der deutschen Gegenwartssprache Bezug auf die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft genommen wird. Der erste Typus des sprachlichen Bezugs auf die Nazi-Zeit, der untersucht werden soll, sind so genannte Weiterverwendungen. Hier soll deren Geschichte und die der öffentlichen Thematisierungen rekonstruiert werden. Als nächster Typus des Bezugs sollen einmal implizite und explizite Vergleiche mitsamt deren Verwendungsbereichen in Diskursen der Gegenwartssprache eruiert und beschrieben werden. Zum anderen soll untersucht werden, wie in öffentlicher Thematisierung bzw. Kritik dieses "rückbezüglichen Sprachgebrauchs" Geschichtsbilder für die Nazizeit konstruiert werden. Damit soll auch der öffentliche Vorwurf der Verharmlosung der Naziverbrechen durch so genannte Nazi-Vergleiche im Detail auf seine Legitimität hin analysiert werden. Als dritter Typus sollen die Entwicklungen und Thematisierung von Geschichtsvokabeln für Ereignisse der Nazi-Zeit analysiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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