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Aneignung und Erstarrung. Die Konstruktion Brasiliens und seiner Bewohner in portugiesischen Augenzeugenberichten 1500-1595

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5420197
 
In dieser Studie werden Formen der Darstellung Brasiliens undder brasilianischen Indianer im Kontext der Koloniebildunguntersucht. Dafür wurde ein Korpus portugiesischer Schriftenvon neuen Augenzeugen zusammengestellt, die an der Besiedlungund Missionierung Brasiliens beteiligt waren. Die Untersuchungfolgt einer kulturwissenschaftlichen Herangehensweise an dieTexte, indem die in ihnen enthaltenen Fremddarstellungen alskulturelle Artefakte betrachtet werden, die kennzeichnend fürden jeweiligen Kontext sind, in dem sie produziert wurden. Dietextimmanente Analyse gestattet, zwei unterschiedliche Formender Darstellung Brasiliens und der Indianer im betrachtetenKorpus festzustellen. Zum einen steht die Darstellung der Naturund der Menschen Brasiliens im Dienste ihrer Umformungzugunsten der kolonialen Interessen des Mutterlandes(Aneignungsdiskurs); zum anderen werden Fauna, Flora und dieIndianer Brasiliens in einer Rhetorik dargestellt, die ihreAndersartigkeit betont und die Objektivität der Darstellungsuggeriert (Fremdheitsdiskurs). Ist der Aneignungsdiskurs durcheine hohe Standortgebundenheit gekennzeichnet (je nachZielsetzung in der Kolonie werden das Land und die Menschenunterschiedlich charakterisiert), so ist der Fremdheitsdiskurssehr homogen (die Indianer erstarren zu einer festumrissenenKultur).
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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