Das Drei-Ebenen-Metamodell (3LGM2) als Instrument für die strategische Planung und Überwachung von Krankenhausinformationssystemen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
3LGM² ist ein Metamodell, auf dessen Basis Informationssysteme in Unternehmen und Unternehmensnetzwerken des Gesundheitswesens – aber auch anderer Branchen – dokumentiert, geplant, analysiert und bewertet werden können. Dieses Projekt diente der Weiterentwicklung des Metamodells und der darauf basierenden Modellierungssoftware 3LGM²-Baukasten sowie der Entwicklung von Vorgehensmodellen und Referenzmodellen zur Unterstützung des Modellierens. • Metamodell 3LGM²: Um den Modellierern auch die Möglichkeit zu geben, (zunächst) die Kommunikation zwischen Anwendungsbausteinen sehr einfach abzubilden, dies aber später je nach verwendetem Kommunikationsparadigma verfeinern zu können, wurde das Meta-Modell aufgeteilt in ein Basis-Metamodell 3LGM²-B sowie ein Metamodell für die nachrichtenorientierte (3LGM²-M) und ein weiteres für die service-orientierte Kommunikation (3LGM²-S). Mit Hilfe von 3LGM²-B lassen sich Informationssysteme auch vollständig beschreiben, ohne die Kommunikation zwischen Anwendungssystemen detailliert modellieren zu müssen. Mit 3LGM²-S ist die Modellierung service-orientierter Architekturen (SOA) möglich. In jedem der Metamodelle können virtuelle Rechnersysteme und zugangsvermittelnde Anwendungssysteme modelliert werden. Bei der Entwicklung wurde der Grundsatz der ontologischen Klarheit verfolgt und so das Meta- Modell auf die wesentlichen Aspekte reduziert und prägnanter gestaltet; nicht notwendige Konzepte wurden entfernt. • 3LGM²-Baukasten: Der Baukasten bietet nun Funktionen zur Aufdeckung von funktionaler Redundanz und von Datenredundanz und berechnet konstruktive Vorschläge zur Behebung entsprechender Probleme. Durch eine Datenverfügbarkeitsanalyse können Unzulänglichkeiten in der Kommunikationsinfrastruktur eines Informationssystems aufgedeckt und ebenfalls Korrekturvorschläge errechnet werden. Den Modellelementklassen können vom Modellierer beliebige Kennzahlen und Kennzahlverrechnungsformeln zugewiesen werden, die dynamisch bei der Modellierung ausgewertet werden. Damit sind z.B. ökonomische Bewertungen oder Kapazitätsberechnungen möglich. Außerdem können jetzt Fehler und Inkonsistenzen in 3LGM²-Modelle komfortabel aufgedeckt und zu beseitigt werden. • Vorgehensmodelle: Zur anschaulichen Illustration des Vorgehens bei der Modellierung in bestimmten Anwendungsfällen stehen Demonstrationsfilme zur Verfügung. Ein ontologisch und modelltheoretisch fundiertes Vorgehensmodell für die Modellierung von Aufgaben und Objekttypen auf der Fachlichen Ebene gewährleistet auch bei unterschiedlichen Modellierern vergleichbare Modellierungsergebnisse. Ein weiteres Vorgehensmodell, das die Anwendung von Referenzmodellen einschließt, unterstützt den systematischen Vergleich unterschiedlicher Informationssysteme. • Referenzmodelle: Zu den bereits im Vorgängerprojekt entstandenen Referenzmodellen sind nun insbesondere ein Referenzmodell für die Informationsverarbeitung im ITIL-basierten Informationsmanagement sowie ein komplexes Kostenberechnungsschema zur ökonomischen Analyse von Informationssystemen hinzugekommen. Ferner wurden Modellierungsmuster (Pattern) für die Aufgabenmodellierung entwickelt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- 3LGM²-Modeling to Support Management of Health Information Systems. International Journal of Medical Informatics 2007;76(2- 3):145-150
Winter A, Brigl B, Funkat G, Häber A, Heller O, Wendt T
(Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.ijmedinf.2006.07.007) - Architekturmodelle für das Management heterogener IT-Landschaften. IM - Fachzeitschrift für Information Management & Consulting 2007;22(2):78-83
Brigl B, Winter A
- Comparison between German and Japanese Hospital Information Systems by 3LGM2 analysis. In: Proceedings of the 27th Joint Conference of Medical Informatics (JCMI), Kobe, November 23-25; 2007. p. 840-843
Jahn F, Takabayashi K, Suzuki T, Fujita S, Winter A
- Generisches Kennzahlsystem zur Steuerung im Informationsmanagement. GMS Med Inform Biom Epidemiol 2007;Doc 07gmds224:Abstract ID 312
Kutscha A, Winter A
- Integrated information systems for translational medicine. Methods Inf Med 2007;46(5):601-7
Winter A, Funkat G, Haeber A, Mauz-Koerholz C, Pommerening K, Smers S, Stausberg J
- IT-Architekturmodelle sind Grundlage für das IT-Management - Der „3LGM2-Baukasten“ als geeignetes Werkzeug. Krankenhaus IT-Journal 2007(1/2007):68-69
Brigl B, Winter A
- ITIL - 3LGM²: Methoden und Werkzeuge für das IT-Service-Management im Krankenhaus. In: Schmücker P, Elsässer K-H, editors. Praxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus und Versorgungsnetzen (KIS). Darmstadt: GIT-Verlag; 2007. p. 177-182
Winter A, Ißler L
- Informationssysteme in der Medizin. Informatik Forschung und Entwicklung 2008;22(3):137-146
Winter A
(Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00450-008-0040-x) - Model-Based Assessment of Data Availability in Health Information Systems. Methods Inf Med 2008;47:417-424
Winter A, Strübing A
(Siehe online unter https://doi.org/10.3414/ME9123) - Model-Based Design of Trustworthy Health Information Systems. 2008
Breu R, Mitchell JC, Sztipanovits J, Winter A
- Modelling and comparing hospitals' information systems in Japan and Germany. Journal of Korean Society of Medical Informatics 2008;14(2):87-96
Winter A, Jahn F, Ißler L, Takabayashi K
- Towards More Integrated Implementation of Healthcare Information Systems: Using the 3LGM2 for Modeling the IHE-Scheduled Workflow Integration Profile. 2008 21st IEEE International Symposium on Computer-Based Medical Systems 2008:650-652
Hussein R, Winter A
(Siehe online unter https://doi.org/10.1109/CBMS.2008.32) - Ontology-Based Assessment of Functional Redundancy in Health Information Systems. In: Chaudron MRV, editor. MODELS 2008 Workshops. LNCS 5421 ed. Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag; 2009. p. 213–226
Winter A, Strübing A., Brigl B, Haux R, Ißler L
- The Future of Medical informatics: some perspectives of intra- and inter-institutional information systems. Methods Inf Med 2009;48(1):62-65
Winter A
(Siehe online unter https://doi.org/10.3414/ME9138)