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Esoterik im Wolffianismus. Tradierungen spekulativer Theoreme im Rahmen des Diskurses der physischen Monadologie

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470689
 
Der Disksurs der 'monadologia physica', der Anwendung des Monadenbegriffs auf reale physikalische Probleme, beherrscht die Naturphilosophie im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts als Versuch einer Vereinigung der Lehren von Leibniz und Newton. Er steht im Zeichen der Hochkonjunktur der Philosophie Christian Wolffs (1679-1754), die den methodologischen und inhaltlichen Rahmen der Debatten absteckt. Doch werden innerhalb dieses Rahmens - von den orthodoxen Schülern Wolffs wenig goutiert - pythagoreische, hermetische und zoroastrische Spekulationen transportiert und diskutiert. So entstanden am Rande des Wolffianismus wissenschaftlich auftretende Kosmologien von einer von Geist, Kraft und Licht bestimmten Welt, in der Transmutationsprozesse stattfinden und gefallene Seelen sich in einem Prozeß der Anziehung und Läuterung hin zu Gott befinden. Es ist wesentlich für das beantragte Projekt, innerhalb der Forschergruppe diese dezidiert philosophische Perspektive von aufklärerischer Esoterik deutlich werden zu lassen. Dafür genügt es nicht, vergessene Randfiguren und ihre Theorien wiederaufzufinden. Entscheidend sind die Impulse und die philosophischen Gehalte, die hier wirksam geworden sind. Diese Gehalte sind gegen die Reduktionismen der Aufklärungsepoche gerichtet; es wurden die Defizite eingeklagt, die der Rationalismus und Mechanizismus der Zeit spüren ließen. So entstand die Strategie einiger Autoren, im Gewand der Wolffschen Philosophie gegen den Wolffianismus zu operieren und die Rationalität der Wolffschen Philosophie gleichsam von innen heraus 'esoterisch' zu transformieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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