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Emanuel Swedenborgs Stellung innerhalb der aufklärerischen und esoterischen Diskurse des 18. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470689
 
Emanuel Swedenborg (1688-1772) war nicht nur einer der führenden schwedischen Naturforscher des 18. Jahrhunderts, sondern auch ein zu seiner Zeit berühmter Visionär. Seine Werke haben die meisten modernen esoterischen Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflußt. Swedenborgs Biographie und seine religiösen Ansichten sind für das 18. Jahrhundert einzigartig, und es wird die These aufgestellt, die es in der Arbeit zu überprüfen gilt, ob mit ihm ein Paradigmenwechsel in der Geschichte der Esoterik eingeleitet wird. Wird hier erstmals eine moderne Form von Esoterik sichtbar, die das Auseinandertreten von Naturwissenschaft und Theologie mittels okkulter Jenseitsschau zu überwinden sucht? Um diese These zu überprüfen sollen drei Fragekomplexe näher untersucht werden. 1. Inwieweit hatte Swedeborn Anteil an den traditionellen esoterischen Hauptströmungen des 18. Jahrhunderts? 2. Inwieweit ist Swedenborgs Werk von der Aufklärung geprägt und wie ist sein Verhältnis zu den Anhängern der Aufklärung zu beschreiben? 3. Wie ist Swedenborn, der Zeit seines Lebens überzeugter Kirchenchrist blieb und durch Pietisten positiv rezipiert wurde, in die kirchlichen und theologischen Strömungen des 18. Jahrhunderts einzuordnen? Erst eine Zusammenführung dieser Perspektiven, die in der bisherigen Forschung bisher nicht einmal im Ansatz erfolgt ist, ermöglicht es, Swedenborn in der Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts angemessen zu verorten. Die interdisziplinär angelegte Forschergruppe bietet für die Durchführung besonders gute Voraussetzungen. Das Ergebnis dieser Studie wird deshalb aller Voraussicht nach zugleich einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Debatte um die religionswissenschaftliche Konzeptionalisierung der Esoterik leisten.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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