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Kulturbegegnung in einem Brückenland. Gottheiten und Kulte als Indikatoren von Akkulturationsprozessen im Ebenen Kilikien, von Kay Ehling, Daniela Pohl, Mustafa H. Sayar, hersg. v. Marion Meyer - Ruprecht Ziegler

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5422253
 
Die von der Klassischen Archäologin Daniela Pohl, demAlthistoriker Kay Ehling und dem Althistoriker und EpigraphikerMustafa H. Sayar erstellte Studie wertet die beiden für dasEbene Kilikien aussagekräftigen Materialgattungen - diestädtischen Münzen und die Inschriften (2. Jh.v.Chr. bis 3. Jh.n.Chr.) - als Zeugnisse für den Umgang mit traditionellen undmit neu hinzugekommenen Gottheiten aus. Das Gros derInschriften wird hier erstmals vorgestellt. Anhand der fünfGottheiten, die aufgrund ihrer Ikonographie oder aufgrundschriftlicher Zeugnisse zweifelsfrei als bereits invorhellenistischer Zeit verehrte zu fassen sind, zeigt sich,daß sowohl mit Bildtraditionen wie auch mit Namen ganzunterschiedlich verfahren wurde. In hellenistischer Zeit liefenin diesem kleinräumigen Gebiet verschiedene, z.T. gegenläufigeAkkulturationsprozesse ab. Erst in der Kaiserzeitvereinheitlichte sich die Entwicklung insofern, als die Städteim 2. und 3. Jh. um Anerkennung prestigeträchtiger griechischerGründer konkurrierten und entsprechende Gottheiten bzw. Heroenaufboten. Die Städte vereinte jetzt auch die Bereitschaft, mitspontaner Thematisierung von sonst weniger beachtetenGottheiten auf aktuelle Ereignisse (z.B. einen Kaiserbesuch) zureagieren. Die Inschriften bieten eine unschätzbareBereicherung als Zeugnisse der ländlichen Bevölkerung. So läßtsich eine offenbar bedeutende lokale Göttin in Anazarbos nurdurch Inschriften an einer Kulttreppe fassen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Ruprecht Ziegler
 
 

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