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Die Matachine-Zyklen der Tarahumara (Rarámuri) in Nordwestmexiko. Ökonomie einer religiösen Prozession im Zusammenhang mit so genannter traditioneller Landwirtschaft, Landflucht und Nebenerwerbslandwirtschaft
Antragsteller
Dr. Claus Deimel
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5422261
Der Erhalt der als traditionell zu bezeichnenden Matachine-Zyklen wird für permanente Städtewanderer immer mehr zu einem erheblichen Kostenfaktor, aber durch die Höhe der aufgebrachten finanziellen Mittel auch zu einem Stärkungsfaktor der Gemeinde, während "Dagebliebene" fast ausschließlich auf der Ebene des Naturalientausches in alt hergebrachter Weise zum Matachine beitragen und zum Teil erhebliche Mittel aus der Städtewanderung der anderen Gemeindemitglieder abziehen können. Die mitgebrachten Mittel (vor allem Geld, Secondhand-Waren, Nahrungsmittel) der Städtewanderer fließen in den Zyklus und festigen seine Bedeutung als ökonomische Institution unter den sich wandelnden Bedingungen. Durch Kostenerhöhung könnte es in Zukunft zum Ausschluss einkommensschwacher, "traditioneller" Familien aus dem Zyklus kommen. Errechnet werden sollen: die einzelnen Kosten pro teilnehmender Familie in der Auswahlgruppe von 25 Familien. Es werden die eingebrachten Mittel in einer Datei zusammengestellt, sortiert und deren durchschnittliche Geldwerte in mexikanische Marktwerte umgerechnet. Die Ergebnisse lassen Schlüsse auf den Mittelfluss zu. Hochrechnungen von Zyklen mit weniger und mehr Mittelfluss aus Städtewanderung ermöglichen die Darstellung von funktionsfähigen Low Budget Veranstaltungen als sporadische Ereignisse. Geprüft werden Variationen der Anzahl der Teilnehmer der Zyklen in einer quantitativen Darstellung. Sind hieraus Rückschlüsse auf "starke" und "schwache" Zyklen möglich und gibt es deutliche Schwankungen? Die Teilnehmer der Zeremonien werden nach ihren Motiven befragt, mit besonderem Augenmerk auf die Teilnahme der Jugend.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen