Detailseite
Projekt Druckansicht

Der Konzertmeister Johann Georg Pisendel (1687-1755) und die Anfänge der neuzeitlichen Orchesterleitung

Antragsteller Professor Dr. Kai Köpp
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5422897
 
Die bisher beschriebenen Verdienste Pisendels als virtuoserGeiger und gewissenhafter Komponist betreffen nur Randbereicheseines Wirkens. Als "Schlüsselfigur" seiner Epoche erweist ersich dagegen in seiner Amtsführung als Konzertmeister, dieGeigenspiel und Komponieren mit einschloß. Die Studie konzentriertsich auf seine schulbildende Orchestererziehung, die aufeine differenzierte Wiedergabe der musikalischen Stile undihrer Ausdrucksmittel ausgerichtet war, seine Verantwortung fürdas Instrumentalrepertoire, die sich anhand zahlreicher aufführungspraktischerEintragungen Pisendels verfolgen läßt, sowieauf seine Direktionstätigkeit, die den modernen Berufsdirigentenvoraus nahm. Um diese Leistungen in ihrem kulturgeschichtlichenZusammenhang beurteilen zu können, wurden diehistorischen Voraussetzungen für Pisendels Konzertmeistertätigkeituntersucht: Neben einer Biographie Pisendels, die erstmalsin größerem Umfang archivalische Quellen berücksichtigt, mußteauch das Konzertmeisteramt des 17. und 18. Jahrhunderts definiertwerden, um zu bestimmen, in welcher Weise Pisendel seinAmt als Konzertmeister ausübte und weiterentwickelte. Durcheine Verbindung schriftlicher Quellen mit der weitgehend erhaltenenRepertoirebibliothek Pisendels ließ sich dessen Amtsführungim Hinblick auf die Orchestermusiker und auf seinenRepertoirebereich bis in überraschende Einzelheiten hineinrekonstruieren (Ausprägung des "vermischten Geschmacks", nichtnotierte Vortragsnormen, Repertoirebibliothek als Privateigentum,Fehlen der sogenannten "Doppeldirektion").
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung