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Das Fremde ist Häresie - ist Häresie etwas Fremdes? Fremdwahrnehmung und Häresiekonzept im Córdoba und Bagdad des 10. Jahrhunderts

Antragstellerin Dr. Agnes Imhof
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5423646
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Wie friedensfähig sind monotheistische Religionen - insbesondere der Islam in Zeiten des Terrors? Nicht nur die Medien, auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit dieser Frage, seit J. Assmann mit seiner Theorie vom „Preis des Monotheismus" Aufsehen erregt hat. Dabei wird häufig übersehen, daß Religionen keine unverrückbar festen Größen darstellen. Ihre Friedensfähigkeit ist vielmehr von den äußeren Umständen abhängig. Die Arbeit charakterisiert diese Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Religion und politischer Situation in einem bestimmten historischen Zeitraum (Córdoba und Bagdad im 10. Jahrhundert). Des Weiteren wird deren Einfluß auf die Wahmehmung einer Tradition (des antiken griechischen Schrifttums) als „fremd" und „häretisch" untersucht: Stehen inklusivistische, exklusivistische bzw. harmonisierende Tendenzen im Zusammenhang mit äußeren, politischen Umständen? Unter welchen Begleitumständen endet der Kontakt zweier „religiöser" Tendenzen in einer Recoupment-Phase? Es wird mit den Methoden der historischen Islamwissenschaft wie mit denen der modemen Rezeptionstheorie gearbeitet. Die Ergebnisse sind sowohl für die historische Islamwissenschaft als auch für die Vergleichende Religionswissenschaft nutzbar, möglicherweise auch für andere Fächer wie etwa die Soziologie.

 
 

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