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Ärztliches Handeln und Entscheiden im Krankenhaus unter veränderten organisatorischen und ökonomischen Rahmenbedingungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5424167
 
Die bundesdeutschen Krankenhäuser erfahren zur Zeit einen tiefgreifenden Wandlungsprozess. Zum einen ändert sich mit den im Januar 2003 eingeführten Diagnose Related Groups (DRG) die Form der Leistungsabrechnung grundlegend. Zum anderen finden - oftmals verbunden mit der Privatisierung der Häuser - Konzepte moderner Unternehmensführung Eingang in den Krankenhausalltag. Die Umsetzung dieser Wandlungsprozesse soll auf der Grundlage einer qualitativen Längsschnittstudie (Panel) rekonstruiert werden. Der Längsschnittvergleich wird möglich, da entsprechende Untersuchungsergebnisse für den Zeitraum Januar 2000 bis Januar 2002 auf der Basis von vier Feldforschungsaufenthalten in verschiedenen Kliniken bereits vorliegen. Die Auswertung des empirischen Materials erfolgt angelehnt an die dokumentarische Methode, ergänzt durch theoretische Konzepte aus Goffmans Rahmenanalyse. Die Rekonstruktion erfolgt in einer dreifachen komparativen Analyse. Auf der ersten Ebene steht der prä-postVergleich im Vordergrund. Hier werden die ärztlichen Praxen bzw. die Organisationsformen ärztlicher Arbeit der beiden unterschiedlichen Untersuchungsphasen im Hinblick auf jeweils eine medizinische Disziplin in Beziehung gesetzt. Auf der zweiten Ebene werden die Beobachtungen bzw. Rekonstruktionen aus verschiedenen medizinischen Disziplinen verglichen. Auf der dritten Ebene steht das Verhältnis von beobachteter Handlungspraxis und Reflexion bzw. Kommentierung dieser Handlungspraxis durch die ärztlichen Akteure im Vordergrund. Hierdurch können Spannungen zwischen ärztlichem Habitus und den neuen organisatorischen Anforderungen herausgearbeitet und ihre Bedeutung für die Ausgestaltung der Wandlungsprozesse thematisiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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