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Herrschaft jenseits des Staates: Staatsverfall, Extraversion und externe Intervention in Westafrika

Antragsteller Professor Dr. Ulf Engel
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5424837
 
Politische Herrschaft in Afrika scheint heute instabiler denn je. Das Projekt will untersuchen, auf welche Weise der Verfall des neopatrimonial organisierten post-kolonialen Staats in Afrika sowohl mit der Extraversion seiner politischen Akteure wie auch mit bestimmten Formen der Intervention privater bzw. staatlicher nicht-afrikanischer Akteure verknüpft ist. Neuere Analysen thematisieren zwar die Auflösung von Staatlichkeit sowie - voneinander getrennt- die Nach-Außen-Wendung bei der Beschaffung materieller und legitimatorischer Grundlagen durch die Herrschenden einerseits bzw. internationale Interventionen anderseits. Relativ wenig Aufmerksamkeit wurde bislang jedoch der Gleichzeitigkeit dieser Prozesse und deren Resultaten zuteil. Im Zentrum des empirischen Interesses dieses Vorhabens steht daher die Frage, wie politische Herrschaft nach der Desintegration des postkolonialen Staats organisiert wird, mit Fallstudien zum Nigerdelta in Nigeria und dem nordöstlichen Sierra Leone. Unter theoretischen Vorzeichen ist das Vorhaben als ein Beitrag zur Relativierung des dominanten methodologischen Nationalismus in der IB-Forschung angelegt, es will die Grenzzone zwischen den politikwissenschaftlichen Teildisziplinen International Relations und Comparative Politics ausloten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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