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Mentale Repräsentation des Raumes nach Hemisphärektomie und Kommissurotomie
Antragsteller
Professor Dr. Markus Hausmann
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5425905
Forschungsziel ist die Beschreibung der mentalen Repräsentation des Raumes nach vollständiger Entfernung des linken, bzw. rechten Kortex (Hemisphärektomie) sowie nach vollständiger oder partieller Durchtrennung des Corpus callosum (Callosotomie). Klinische und experimentelle Untersuchungen legen eine rechtshemisphärische Dominanz für räumliche Aufmerksamkeit nah. Es wird vermutet, dass die Aufmerksamkeit der linken Hemisphäre fast ausschließlich den rechten Raum betrifft, wohingegen die rechte Hemisphäre Aufmerksamkeit auf beide Seiten des Raumes richtet. Die damit verbundene Links-Rechts-Verschiebung (Bias) zeigt eine Aufgabe zum Halbieren horizontaler Linien. Gesunde Probanden halbieren Linien links von der wahren Mitte (Pseudoneglect), wohingegen Patienten mit rechtsparietalen Läsionen Linien deutlich rechts von der wahren Mitte teilen (kontralateraler Neglect). Inwieweit der Bias von der Wahrnehmung oder von der mentalen Repräsentation des Raumes abhängt, ist unklar. Aussagen zur mentalen Repräsentation des Raumes bei hemisphärektomierten Patieten sind aufgrund assoziierter Gesichtsfeldausfälle schwierig. Inwieweit die Diskonnektion relevanter Areale beider Hemisphären die mentale Repräsentation des Raumes verändert, ist unklar. Ein neues Paradigma, dem Schätzen der Mitte einer mentalen Zahlenlinie, die in einer Links-Rechts-Orientierung repräsentiert wird, erlaubt es, Patienten mit Hemisphärektomie oder Callosotomie bzgl. ihrer mentalen Repräsentation des Raumes zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen