Alloreaktivität Epstein-Barr Virus (EBV)-spezifischer T-Lymphozyten und ihr Zusammenhang mit EBV-Reaktivierungen nach Nierentransplantation
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das DFG-Projekt "Alloreaktivität Epstein-Barr Virus (EBV)-spezifischer T-Lymphozyten und ihr Zusammenhang mit EBV-Reaktivierungen nach Nierentransplantation" beschäftigte sich zum einen mit dem Phänomen der Allokreuzreaktivität virus spezifischer TLymphozyten, für das es für das EBV ein prominentes Beispiel gibt: das HLA-B8 restringierte FLR Epitop. Zum anderen versuchte das Projekt einen Zusammenhang zwischen intermittierenden Reaktivierungen des EBV in vivo und der Dynamik von EBVspezifischen T-Zellen herzustellen im longitudinalen Verlauf herzustellen. Die gewonnenen Ergebnisse sollten in.eine klinische Beobachtungsstudie zur Bedeutung allokreuzreaktiver EBV-spezifischer T-Lymphozyten bei der Nierentransplantatab stoßung einfließen. Die technische Umsetzung des Vorhabens gestaltete sich sehr schwierig, und ein letztlich unerwartetes Scheitern der Klonierungsarbeiten EBV-spezifische rT-Lymphozyten ließ die Kernfrage des Projektes unbeantwortet: Handelt es sich bei der EBV-äs soziierten Allokreuzreaktivität um einen Einzelfall oder ein regelhaftes Phänomen? Andererseits konnten die Arbeiten zur Quantifizierung und Phänotypisierung EBV-spezifischer TLymphozyten im Verlauf asymptomatischer EBV-Reaktivierungen zu Ende gebracht werden. Hier konnte gezeigt werden, dass EBV-Reaktivierungen bei gesunden Virusträgern vornehmlich während Phasen supprimierter EBV-spezifischer Immunität - gemessen an der Reaktivität der T-Zellen gegen die autologe EBV-transformierte B-lymphoblastoide Zelllinie. Dies ist der erste Hinweis in vivo dafür, dass die Immunabwehr gegen ein humanpathogenes Herpesvirus zeitlichen Schwankungen unterworfen ist und unterstreicht die Bedeutung der zellulären Immunabwehr in der Kontrolle der EBV-Infektion. Allerdings konnte in Einzelfällen auch eine Art der "Boosterung" EBV-epitopspezifischer, CD8+ TLymphozyten im Zuge von EBV-Reaktivierungen nachgewiesen werden. Obschon die durchgeführten Projektarbeiten nicht in allen Teilen die aufgestellten Hypothesen bestätigen konnten und technische Probleme einen Teil der Versuche scheitern ließen, so stellen die dargestellten Ergebnisse doch einen wichtigen Schritt im Verständnis des Wechselspiels von latenter zu reaktivierter EBV-Infektion in vivo dar. Die erfolgreichen Dissertationen und Bachelorarbeiten sowie die erarbeiteten Manuskripte belegen dies.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Jabs WJ, Maurmann S, Wagner HJ, Müller-Steinhardt M, Steinhoff J, Fricke L. Time course and frequency of Epstein-Barr virus reactivation post-transplant: linkage to renal allograft rejection. J Infect Dis 2004; 190:1600-4.
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Meier M, Nitschke M, Weidtmann B, Jabs WJ, Wong W, Suefke S, Steinhoff J, Fricke L. Slowing the progression of chronic allograft nephropathy by conversion from cyclosporine to tacrolimus: a randomized controlled trial. Transplantation 2006;81:1035-40.
