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Verteilungsmuster und chemische Zusammensetzung von Fluid-Einschlüssen in karbonatischen Meeresorganismenskeletten und umgebenden Sedimenten

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5427771
 
Zur Aufschlüsselung von Paläo-Umweltbedingungen aus Isotopendaten ist es notwendig festzustellen, ob Variationen der Isotopenverhältnisse neben zyklischen Änderungen der Umweltbedingungen noch zusätzlich durch sekundäre Überprägungsvorgänge und/oder tierspezifische Vital-Effekte modifiziert werden. In diesem Projekt sollen die Verteilungsmuster von Fluid-Einschlüssen in Meeresorganismenschalen untersucht und die Variation der chemischen Charakteristik einiger wässriger und gasförmiger Phasen in den Einschlüssen erfasst und analysiert werden. Die Untersuchungen werden an den karbonatischen Skeletten verschiedener Organismengruppen (Brachiopoden, Bivalven, Belemniten) aus mehreren geologischen Systemen (Silur bis rezent) vorgenommen. Die kombinierte Anwendung hochauflösender Lichtmikroskopie, Mikro-Raman-Spektroskopie, Mikrothermometrie und LA-ICP-Massenspektrometrie (Laser Ablation Inductively Coupled Plasma-Massenspektrometrie) erlaubt eine Klassifizierung der Einschlüsse und eine Aufschlüsselung ihrer chemischen Komponenten. Die hohe Ortsauflösung der Untersuchungsmethoden ermöglicht eine sehr detaillierte Aussage zur räumlichen Verteilung der Fluid-Einschlüsse in der Ultrastruktur, wodurch neben Vital-Effekten auch spezielle Charakteristiken und Variationen des Fluid-Einbaus erkannt werden können. Die Zielsetzungen dieser Forschungsarbeit sind die mögliche Identifikation und chemische Charakterisierung von Paläofluiden: Diagenetische Fluide, Relikte von Paläomeerwasser und/oder Relikte von Paläozellflüssigkeit. Dies ermöglicht Erkenntnisse über Alteration und diagenetische Prägung der Schalen, über ihre Eignung für Isotopenanalysen mit paläoklimatischer Zielrichtung und erschließt Perspektiven für weitreichende Folgerungen über klimatische Fragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Jörg Mutterlose
 
 

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