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Archäologische Untersuchungen im unmittelbaren Umfeld der Heuneburg an der Oberen Donau zur Klärung der Bedeutung der Vorburg, ihrer Befestigungssysteme und der Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz.

Antragsteller Dr. Jörg Biel (†)
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5427862
 
Im Rahmen des Schwerpunktprogramms kommt der Heuneburg eine herausragende Bedeutung zu. Durch den ausgezeichneten Stand der Vorarbeiten bietet dieses komplexe Siedlungszentrum des 7.-5. Jh.v.Chr. die Möglichkeit einer sehr gezielten Quellenerschließung und damit ideale Voraussetzungen, um die zentralen Fragestellungen des SPP exemplarisch zu beantworten und neue Ansätze und Methoden praktisch umzusetzen. Während die akropolisartige Kernburg (durch Altgrabungen) und die Außensiedlung (durch neuere Grabungen) inzwischen zumindest partiell erforscht werden konnten, fehlen Untersuchungen im Vorburgbereich bisher völlig. Durch flächendeckende geophysikalische Prospektion und anschließende gezielte Sondagen sowie einzelne Flächengrabungen soll die nähere Umgebung des Burgberges systematisch erforscht werden, um Lage, Ausdehnung, Befestigung und Besiedlungsstruktur der Vorburg zu klären. Weitere Ziele des Projekts sind die Rekonstruktion des hallstattzeitlichen Wegenetzes repektive die Lage von Furten und Brücken oder von Anlande- und Stapelplätzen am Donauufer. Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Erforschung der Talgeschichte der Donau, durch systematische archäologisch-geomorphologische Sondagen im Bereich der Flussniederung. Ergänzt wird das Arbeitsprogramm durch gezielte Ausgrabungen auf dem Burgberg, insbesondere im Bereich des topographisch lokalisierbaren Brunnens. Sie zielen u.a. auf die Gewinnung dendrochronologisch datierbarer Holzproben sowie stratifizierter botanischer und zoologischer Überreste. In dieser Hinsicht stellen Grabungen im Innenbereich der Kernburg ein echtes Forschungsdesiderat dar, denn aus den Altgrabungen des 20. Jh. liegen bisher keine verwertbaren Quellen und Ergebnisse zu agrarischen Aspekten der hallstattzeitlichen Wirtschaftsweise vor.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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