Poverty Reduction Strategies: Paradigmenwechsel der Entwicklungspolitik? Eine vergleichende Analyse der PRS-Prozesse in Subsahara Afrika
Final Report Abstract
Das von der DFG geförderte Forschungsvorhaben „Poverty Reduction Strategies: Paradigmenwandel der Entwicklungspolitik? Eine vergleichende Analyse der PRS- Prozesse in Subsahara Afrika“ analysiert die Hintergründe sozio-ökonomischer Entwicklungen in Sub-Sahara Afrika in den vergangenen zehn Jahren. Im Rahmen des Projekts wurden Feldforschungen in Äthiopien, Ghana, Sambia und dem Senegal durchgeführt. Darüber hinaus flossen auch Erkenntnisse aus Aufenthalten in anderen afrikanischen Ländern ein (u.a. Uganda, Tansania, Kenia, Mosambik) sowie eine umfangreiche Auswertung von Primär- und Sekundärquellen. Die Forschungsergebnisse bestätigen zunächst, dass vielfältige strukturelle Hindernisse die Entwicklungschancen des Kontinents begrenzen. In diesem Sinne ist der häufig in der Literatur verwendete Begriff der „Armutsfalle“ zu wiederholen. Sub- Sahara Afrika ist und bleibt das Armenhaus der Welt. Doch Afrikas Wege aus der Armutsfalle sind ebenso real. Während einige Länder der Region stagnieren oder zurückfallen, machen andere beachtliche Fortschritte im Kampf gegen Armut. Dazu zählen ein anhaltend hohes Wirtschaftswachstum sowie signifikante Fortschritte im Kampf gegen Armut und für eine menschenwürdige Entwicklung. Zwar verpasst die aktuelle Weltwirtschaftskrise diesem Trend einen schwerwiegenden Dämpfer, doch langfristig aufhalten, so die Prognose, wird sie ihn nicht. Das Vorhaben analysierte die Hintergründe des Wandels. Detailliert wurde belegt, dass soziale und wirtschaftliche Fortschritte ganz entscheidend durch eine verbesserte Politik vieler afrikanischer Regierungen beeinflusst werden. Die neue Qualität staatlichen Handelns hat, so die weitere Argumentation, ihren Ursprung in der voranschreitenden Demokratisierung eines Teils der Länder der Region. Eine kritische politische Öffentlichkeit schafft heute eine Binnennachfrage nach entwicklungsorientierter Politik und setzt afrikanische Regierungen zunehmend unter Handlungsdruck. Internationale Entwicklungszusammenarbeit hat bisher nicht genug dazu beigetragen, demokratisches Regieren und armutsorientierte Politik in Afrika zu unterstützen. In jüngster Zeit angestoßene Reformen tragen jedoch dazu bei, die Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen.
Publications
- Walter Eberlei / Bettina Führmann 2006: Armutsbekämpfung und Partizipation. In: Tobias Debiel u.a. (Hg.): Globale Trends 2007. Frieden – Entwicklung – Umwelt. Frankfurt /M., 171-188
Thomas Siebold
- 2008: Armut als globale Herausforderung. In: Huster, Boeckh, Mogge-Grotjahn (Hg.): Handbuch Armut. Wiesbaden, S.589-604
Walter Eberlei
- 2008: Wachsender Einfluss zivilgesellschaftlicher Akteure in afrikanischen Entwicklungsprozessen. In: Afrika Spectrum 43 (2008) 3: 309-332
W. Eberlei
- Armutsorientierte Entwicklung mithilfe von PRSPs? Eine Zwischenbilanz für Subsahara-Afrika. (= INEF-Report 95 / 2008). Duisburg
Thomas Siebold
- 2009: Afrikas Wege aus der Armutsfalle. Frankfurt/M
Walter Eberlei
- 2009: Art. Armutsbekämpfung sowie Art. Millenniumsentwicklungsziele. In: Meyns, Peter (Hg.): Handbuch Eine Welt. Entwicklung im globalen Wandel. Wuppertal 2009, 17-25 / 176-184
Walter Eberlei
- 2009: The Growing Influence of Civil Society in African Development Processes. (Beitrag zu einer Konferenz der University for Development Studies in Tamale/Ghana)
Walter Eberlei