Redefreiheit und Wissensförderung: Die Interpretation, Rezeption und kulturelle Relevanz von Miltons Areopagitica

• Antragsteller: Dr. Thomas Matthew Vozar
• Fachliche Zuordnung: Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
• Förderung: Förderung in 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 542828363

Miltons Areopagitica (1644) wird seit langem als frühes Argument für die Meinungsfreiheit verehrt und von juristischen Instanzen vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angeführt. Miltons Status als protoliberaler Verteidiger der freien Meinungsäußerung ist dennoch problematischer als manchmal angenommen, nicht zuletzt, weil sich seine Vorstellung von religiöser Toleranz nicht auf den Katholizismus erstreckte und trotz seines ehrwürdigen Rufs einige grundlegende Aspekte der Areopagitica unklar bleiben. Die Ziele dieser Forschung sind (1) die kritische Überprüfung der Interpretation von Areopagitica im Kontext der frühneuzeitlichen Geistesgeschichte und insbesondere im Lichte des Konzepts der libertas philosophandi („Freiheit des Philosophierens“); (2) einen globalen historischen Bericht über die Rezeption der Areopagitica vom späten 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu erstellen; und (3) die Relevanz von Areopagitica für die Belange der freien Meinungsäußerung im 21. Jahrhundert zu untersuchen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen