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Siedlungshierarchien und Zentralisierungsprozesse in der südlichen Frankenalb (Unteres Altmühltal) zwischen dem 9. und 4. Jhd. v. Chr.

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5428552
 
Das beantragte Teilprojekt innerhalb des Schwerpunktprogramms ist einer Region gewidmet, die bislang noch nicht durch Fürstensitze oder überreich ausgestattete Prunkbestattungen in den Brennpunkt überregionalen archäologischen Interesses getreten ist. Wie gezeigt wird, stellt das untere Altmühltal mit seinen Nebentälern jedoch keineswegs ein marginales Gebiet der süddeutschen Hallstattkultur dar, vielmehr ist hier, auch aufgrund eines überdurchschnittlich guten Forschungsstands, eine nahezu flächendeckende Aufsiedlung der Tallandschaften, eine Vielzahl von Nekropolen mit Anzeichen fortgeschrittener sozialer Stratifizierung und Nachweisen mediterranen Einflusses und eine Reihe von Höhensiedlungen manifest. Letztere sind allerdings, aus forschungsgeschichtlichen und denkmalpflegerischen Gründen, bei weitem nicht so gut erforscht wie die Tallandschaften, die durch zwei lineare Großprojekte der letzten zwei Jahrzehnte repräsentativ aufgeschlossen wurden. Genau hier setzt das Teilprojekt ein, um, ausgehend von drei befestigten Höhensiedlungen, Zentralisierungsprozesse, kleinräumige Siedeldynamik und, ergänzt durch die Analyse benachbarter Nekropolen, gesellschaftliche Stratifizierung zu untersuchen. Der chronologische Rahmen umfaßt dabei außer der Hallstattzeit auch die späte Urnenfelder- und frühe Latènezeit. Das naturräumliche Umfeld legt einerseits verkehrsgeographische und rohstoffbezogene (Eisenvorkommen) Gründe für die im bayerischen Vergleich erstaunlich dichte Fundkonzentration der Hallstattzeit nahe. Andererseits bestanden durch die Großprojekte Main-Donau-Kanal und ICE-Neubaustrecke lineare Aufschlüsse, die eine für Süddeutschland seltene Dichte an pedologischen, sedimentologischen und vegetationsgeschichtlichen Daten für die - erst ansatzweise begonnene - umwelthistorische Rekonstruktion der jüngerholozänen Talgeschichte ermöglichen. Alle Voraussetzungen, um komplexe sozialhistorische Prozesse am Siedelgeschehen einer Region nachzuzeichnen, sind somit im Arbeitsgebiet gegeben.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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