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Raumgedächtnis bei hippokampalen und parahippokampalen Läsionen - ein Modell für Dysfunktion des medialen Temporallappens bei Schizophrenie

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5428623
 
Neuropathologische, klinische und bildgebende Studien sprechen für eine Rolle des medialen Temporallappens (MTL) für die Pathogenese der Schizophrenien. Trotz potentieller prognostischer Relevanz ist die Bedeutung pathologischer Veränderungen in MTL-Subregionen für die kognitiven Defizite schizophrener Patienten unklar. In diesem Projekt wird die Rolle zweier MTLSubregionen, hippokampale Formation (HF) und parahippokampaler Kortex (PHC), für visuell-räumliches Gedächtnis beim Menschen untersucht. In einer ersten Serie von Experimenten werden Patienten mit postchirurgischen Läsionen von HF und PHC als Modell einer MTL-Dysfunktion bei neuropsychiatrischen Erkrankungen getestet. Vier Fragen zur Rolle dieser Regionen für Raumgedächtnis werden mit okulomotorischen Paradigmen untersucht: Sind differentielle Raumgedächtnisfunktionen in HF und PHC abhängig von (I) der Dauer der Gedächtnisphase? (II) dem räumlichen Koordinatensystem? (III) der Bildung von Assoziationen zwischen räumlichen Informationen? (IV) der Bildung von Assoziationen zwischen räumlichen und visuellen Informationen? Es sollen somit behaviorale Paradigmen definiert werden, die sensitiv für eine Dysfunktion von HF und/oder PHC sind. In einer zweiten Serie von Experimenten werden schizophrene Patienten mit vereinfachten Versionen dieser Paradigmen getestet. Es wird untersucht, inwieweit sich visuell-räumliche Gedächtnisdefizite dieser Patienten auf eine Dysfunktion von HF und/oder PHC beziehen lassen. Es sollen so behaviorale Marker für die Prognose schizophrener Patienten und ihrer Angehörigen entwickelt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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