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Global gene expression profiling of human testicular biopsies and ejaculates a tool for the diagnosis and identification of therapeutic targets in male infertility

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2004 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5429276
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Hauptziel des zusammengefassten Projektes war die Identifikation globaler transkriptioneller Veränderungen während der Spermatogenese als auch die Beschreibung und Relevanz des Spermatozoen-Transkriptoms für den Erfolg bei der assistierten Reproduktion. Kurz vor Projektbeginn konnten wir die Relevanz von Genexpressionsstudien (Microarrays) zur Aufklärung der Mechanismen der einzelnen Spermatogenese-Stadien an Testis-Biopsien aufzeigen. Diese Ergebnisse sollten weitergeführt, als auch die entsprechende Methodik auf die Analyse von Ejakulaten übertragen werden, wobei hier speziell Korrelationen des Transkriptoms mit dem IVF-Outcome (Eizell-Fertilisierung/Schwangerschaft) im Fokus standen. Dieses Vorhaben geschah in Kooperation mit dem Fertility Center Hamburg (FCH). Dieser Teil des Projektes stellte sich aufgrund zweier Gründe als nicht vollständig zufriedenstellend heraus: (1) die Zahl der Ejakulate aus dem IVF-Programm war deutlich geringer als erwartet und (2) konnte mit der erhaltenen Probenzahl (25) keine für Microarray-Studien ausreichende statistische Trennleistung (Korrektur für multiples Testen) bezüglich des Outcomes erreicht werden, da sich die zelluläre Zusammensetzung der Ejakulate als extrem heterogen erwies. Das laufende Projekt kann jedoch zur Vergrößerung der Probenzahl benutzt werden. Zudem sind wir gerade dabei, Daten anderer Studien mit den unseren zu aggregieren, um die nötige Probenzahl für eine stringente und robuste statistische Analyse zu erhalten. Während der Probensammlung konnten jedoch einige Publikationen gemacht werden, bei denen die in unserer Abteilung etablierte Transkriptomanalyse Anwendung fand, hier speziell das testikuläre Transkriptom im Hintergrund von Y-chromosomalen Mikrodeletionen und auch bei der Differenzierung von humanen spermatogonialen Stammzellen. Die Re-Analyse älterer Daten von uns führten dazu, epigenetische Modifikationen mit dem Transkriptom zu korrelieren. Ferner konnten wir Referenz-Werte für Genexpressions-Studien des humanen Hoden definieren, um transkriptionelle Regulation von zellulärer Anreicherung abzugrenzen. Bei der von uns entwickelten Methode zur Isolierung hochreiner RNA von Spermatozoen konnten wir mittels sensitiver Kapillar-Elektrophorese ein spezifisches RNA-Bandenmuster von Ejakulaten identifizieren, wobei aufgereinigte Spermatozoen sich durch die Präsenz von 18S rRNA auszeichnen, während 28S rRNA nicht detektierbar ist. Diese Beobachtung widersprach dem bis dato herrschenden Dogma, dass Spermatozoen frei von rRNA sind. Wir vermuten, dass in Spermatozoen Ribosomen nicht assembliert werden sollen, um mögliche negative Effekte bei der Fertilisierung auszuschliessen. In der Arbeitsgruppe gibt es neben der Microarray-Analyse noch sehr detaillierte Kenntnisse der Methode der quantitativen real-time PCR. Der Bewilligungsempfänger ist Autor des „qpcR“-Paketes für die statistische Programmierungsumgebung R (http://cran.rproject.org/web/packages/qpcR/index.html). In Kooperation mit diversen Wissenschaftlern im In- und Ausland wurden in den letzten vier Jahren 4 Publikationen veröffentlicht, in denen die statistischen Analysemethoden dieser Technik optimiert wurden. Zusätzlich konnte auch eine Multiplex-real-time PCR zur Detektion von Y-chromosomalen Mikrodeletionen im Rahmen eines Studentenaustauschs mit der Universität Zagreb (Kroatien) entwickelt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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