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Umleitung hin zu Widerstandsfähigkeit gegenüber durch jugendlichen Stress verursachten psychopathologischen Störungen im Erwachsenenalter: Fokus auf Verhaltensprofilierung und Lebensstilinterventionen.

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 542950222
 
Widrige Umstände in der Kindheit haben lang anhaltende Folgen für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden, und die Exposition gegenüber widrigen Umständen in der Kindheit ("Juvenile Stress" [JS]) erhöht die Anfälligkeit für Stimmungs- und Angststörungen im späteren Leben erheblich. Doch nicht alle weisen ein erhöhtes Risiko für Psychopathologie im Erwachsenenalter auf. Einige Menschen entwickeln eine Resilienz, die ihnen hilft, spätere Herausforderungen im Leben besser zu bewältigen. Unsere Hauptziele sind (1) die Aufklärung der Mechanismen, die JS mit der Anfälligkeit und der Widerstandsfähigkeit gegenüber stressigen Herausforderungen im Erwachsenenalter in Verbindung bringen, und (2) die Prüfung des therapeutischen/präventiven Potenzials von translationalen Lebensstilinterventionen in Bezug auf die negativen Auswirkungen von JS im späteren Leben (d. h. die Stärkung der Widerstandsfähigkeit). Unser sekundäres Ziel besteht darin, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Sensibilität, in den damit verbundenen Mechanismen, die der Stressanfälligkeit oder -resilienz zugrunde liegen, und in der Wirksamkeit von Lebensstilinterventionen zur Stärkung der psychischen Resilienz systematisch zu untersuchen. Frühere Ergebnisse und unsere vorläufigen Daten deuten darauf hin, dass die Modulation der Funktion des Hippocampus entlang seiner ventral-dorsalen Achse eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Vulnerabilität oder Resilienz nach JS spielt. Die Ergebnisse deuten auf Veränderungen der GABAergen-Funktionen hin, die die Erregbarkeit und die Expression von "immediate early"-Genen verändern, was zu Veränderungen der gedächtnisbezogenen Engramme und der Schlafmuster führt. Wir wollen daher die folgenden spezifischen Hypothesen testen: (i) JS führt zu unterschiedlichen Verhaltensweisen und kognitiven Ergebnissen bei resilienten und anfälligen Personen. Resilienz und Anfälligkeit spiegeln sich in den Prozessen auf molekularer, zellulärer und Netzwerkebene in einer geschlechtsabhängigen Weise wider. (ii) Interventionen in der Lebensweise können das Ergebnis auf der Verhaltensebene von JS in Richtung Resilienz (intermittierendes Fasten) oder Vulnerabilität (fettreiche Ernährung) beeinflussen, indem sie die identifizierten Prozesse beeinflussen. Die Ergebnisse von Lebensstilinterventionen sind geschlechtsabhängig. (iii) Die langfristigen Ergebnisse von JS und die Wirkung von Lebensstilinterventionen werden durch frühe neuronale und verhaltensbezogene Biomarker vorhergesagt (z. B. Schlafmuster, räumlicher/sozialer Code in Hippocampus-Einheiten, Reifungsrate der Leistung bei Lern- und Sozialaufgaben). In diesem Verbundprojekt werden wir fortschrittliche Fachkenntnisse in den Verhaltensneurowissenschaften mit systemischen, zellulären und molekularen Methoden kombinieren, um die neuronalen Grundlagen der Auswirkungen von JS auf die Anfälligkeit und Widerstandsfähigkeit im späteren Leben umfassend zu entschlüsseln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Israel, Norwegen, Türkei
 
 

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