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"Der Reichstag zu Regensburg 1546"; bearbeitet von Dr. Rosemarie Aulinger (Wien) - Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V.

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5429624
 
Der Reichstag von 1545 verschob alle unerledigt gebliebenenThemen (Polizei, Matrikel, Münze) auf die kommende Reichsversammlung.Ein vor ihrem Beginn angesetztes Religionsgesprächsollte einen Modus zur Beilegung der strittigen Religionsfragefinden, ging aber ohne Ergebnisse auseinander. Der Reichstagselbst wurde in der dem Reichsrecht entsprechenden Form nachRegensburg einberufen und mit der Verlesung der Proposition (am3. Juni 1546) eröffnet. Doch bereits in der ersten Sitzungtraten die Meinungsverschiedenheiten der evangelischen undkatholischen Stände offen zu Tage. Die Verhandlungen stockten,auch der Kaiser unternahm nichts dagegen. Die politische Lagehatte sich seit dem Ende des vorhergehenden Reichstages wesentlichverändert. Karl V. war es gelungen, Partner im Kampf gegenden Schmalkaldischen Bund zu finden. Die Verträge mit den Herzögenvon Bayern und Sachsen sowie dem Papst wurden schließlichim Mai 1546 in Regensburg unterzeichnet. Gerüchte über die Anwerbungvon Truppen und die Furcht vor einem bevorstehendenKrieg in Deutschland beherrschten den Reichstag. Die protestantischenFürsten und Städte erkannten die Gefahr, in der sichihre Gesandten befanden. Noch vor Ende des Reichstages beriefensie diese nach Hause zurück. Von Regensburg aus versuchte derKaiser, eine Reihe von Fürsten (z.B. Württemberg), vor allemaber die wichtigsten süddeutschen Städte (Augsburg, Ulm undStraßburg) zur Neutralität zu verpflichten und damit dieSchmalkaldener zu schwächen. Den beiden Führern des Bundes,Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp vonHessen, wurde Ungehorsam vorgeworfen und über sie die Reichsachtverhängt. Als schließlich am 24. Juni 1546 der Reichsabschiedverlesen wurde, hatte der Schmalkaldische Krieg bereitsbegonnen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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