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Augen-Blicke. Erinnerung, Zeit und Geschichte in Dramen der neunziger Jahre

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430510
 
Die Studie leistet eine umfassende Bestandsaufnahme der Dramenproduktionder 1990er Jahre; Gegenstand sind bekannte Autorenwie Rainald Goetz, Peter Handke, Elfriede Jelinek, Botho Straußund Marlene Streeruwitz, ebenso in geringerem Maße kanonisierteDramatiker und Dramatikerinnen wie Sibylle Berg, Gesine Danckwart,John von Düffel, Thomas Jonigk, Dea Loher, Marius vonMayenburg, Albert Ostermaier, Patrick Roth und andere mehr. Dieeinschlägigen Dramen der Dekade werden mit gängigen Theoremender 90er Jahre vernetzt, mit Memoria- und Medien-Theorien sowiemit den Gender Studies und auf virulente gesellschaftliche Narrationender Zeit bezogen, wie die Rede vom Ende der Geschichte(Fukuyama) oder die Forderung nach einem gemeinschaftsstiftendenOpfer (Strauß, Etzioni). Neben dem Komplex "Erinnerung"werden die mythisierenden Tendenzen und die Konstruktionensozialer Geschichten zum Thema, wie sie zum Ausgang der 90erJahre auf deutschsprachigen Bühnen wieder erzählt werden. DieAnalyse dieser Dramen lässt zugleich ein Panorama derjenigenkulturellen Phantasien entstehen, die neuen gesellschaftlichenKohäsionskräften jenseits der stagnativen Blockformation desKalten Krieges nachspüren. Dazu gehören die Visionen von (warmen)Gemeinschaften, von kommunitaristischer Nachbarschaft undOpfer ebenso wie die Analysen kollektiver Gewalt, die als "molekularerBürgerkrieg" (Hans Magnus Enzensberger) unkontrollierbarwird.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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