Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Bedeutung der bewußten Wahrnehmung und Aufmerksamkeit bei der Steuerung von funktionellen Bewegungen bei der Parkinson'schen Krankheit

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430660
 
Bei Erkrankung der Basalganglien, besonders bei Morbus Parkinson, wird in der Klinik oft beobachtet, dass die motorischen Störungen bei Aufgaben, die ein hohes Maß an gerichteter Aufmerksamkeit verlangen, stärker ausgeprägt sind, als bei Bewegungen, die auf einen externen Auslöser hin relativ automatisch ablaufen. Dies führte sowohl zu der Annahme, dass der supplementäre Motorkortex (SMA) eine entscheidende Rolle bei selbst initiierten, intern motivierten Bewegungen spielen könne. Unklar bleibt jedoch, in welchem Stadium der Bewegungsplanung und -ausführung die dem Morbus Parkinson zugrunde liegende pathophysiologische Störung ihren Ursprung hat. In dieser Studie wollen wir untersuchen, welche Rolle Bewusstsein und Aufmerksamkeit bei willkürlichen Bewegungen spielen. Hierzu wird ein motorisches Paradigman (Heben eines Objektes im Präzisionsgriff) mit einem psychologischen Paradigma (Metakontrastmaskierung) kombiniert. Dadurch wird es möglich, das Ausmaß der bewussten Einflussnahme auf die Bewegungsplanung, die sensomotorische Integration und die Bewegungsausführung von Handbewegungen zu untersuchen. Weiterhin ist es beabsichtigt, den Grad der Aufmerksamkeit, die Probanden einer vorgegebenen motorischen Aufgabe widmen, zu manipulieren, um den Effekt von unterschiedlichen Aufmerksamkeitsgraden auf die Planung und Ausführung von motorischen Abläufen zu messen. Zusätzlich soll die Rolle des SMA bei identischer motorischer Aufgabe direkt untersucht werden. Hierzu sind Untersuchungen an einer Patientengruppe mit zur Tiefenstimulation im Nucleus subthalamicus implantierten Elektroden geplant. Wir hoffen, durch die geplanten Untersuchungen Einblicke in die Rolle, die Bewusstsein und Aufmerksamkeit für die sensomotorische Integration bei willkürlichen Handbewegungen spielen, zu erhalten, die spezifische Störung dieser Integration, die beim Morbus Parkinson auftritt, zu identifizieren und spezifische Möglichkeiten aufzuzeigen, wie diese Störungen überwunden werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Johannes Noth (†)
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung