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Schneller Familie? Der Einfluss von verkürzter Schulzeit auf die Familienplanung

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 543094880
 
Mit dem weltweiten Anstieg des Bildungsniveaus geht auch der Trend einher, die Familiengründung hinauszuzögern. Das steigende Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes verdeutlicht die Herausforderung Bildung, Karriere und Familienplanung miteinander vereinbaren zu wollen. Der technologische Fortschritt reagiert mit Social Freezing und ermöglicht es Frauen so, ihre Fruchtbarkeit länger zu erhalten. Es stellt sich jedoch eine entscheidende Frage: Sollte unsere Gesellschaft forcieren, eine frühere Elternschaft zu ermöglichen oder weiterhin eine Aufschiebung der Familienplanung fördern? Das vorgeschlagen Forschungsprojekt zielt darauf ab, diese Frage im deutschen Kontext zu klären, insbesondere mit Hilfe einer Umstellung des Bildungssystems zwischen 2001 und 2008: die G8 Reform. Diese Reform verkürzt die Dauer des gymnasialen Bildungsganges um ein Jahr, um so den Abiturientinnen und Abiturienten einen früheren Einstieg in das Berufsleben oder in die Hochschulausbildung zu ermöglichen. Wir möchten untersuchen, wie sich diese verkürzte Schulzeit auf nachfolgende Lebensabschnitte wie Heirat und Elternschaft auswirkt. Indem wir Unterschiede in der G8-Einführung über in den einzelnen Bundesländern, Jahre, Alterskohorten und Schulzweigen nutzen, wollen wir kausale Auswirkungen einer verkürzten Schulzeit auf den Zeitpunkt späterer Lebensereignisse ermitteln. Insbesondere beabsichtigen wir zu untersuchen, wie Veränderungen im Schulabschlussalter den Zeitpunkt der Familiengründung beeinflussen. Für unsere Analyse werden wir qualitativ hochwertige amtliche Statistiken auf Individualebene aus dem Mikrozensus verwenden, die durch detaillierte Umfragedaten aus dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) und des Beziehungs- und Familienpanel (Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics- PAIRFAM) ergänzt werden. Das vorgeschlagene Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Forschungslücke zu den Auswirkungen von Bildungsreformen auf den Zeitpunkt entscheidender Lebensereignisse zu schließen. Durch den Fokus auf verkürzte Schulzeiten möchten wir herausfinden, ob beschleunigte Bildungsabläufe zu einer zu einer früheren Familiengründung beitragen und möglicherweise die gesellschaftliche Einstellung zum Gleichgewicht zwischen Bildung und Familienplanung beeinflussen. Die Ergebnisse werden wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger, Eltern und die Gesellschaft im Allgemeinen liefern und so eine fundierte Entscheidungsfindung über die optimale Struktur von Bildungssystemen und deren gesellschaftliche Auswirkungen erleichtern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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