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Verteilungsbrennpunkt Stadt- und Regionalentwicklung

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 543113096
 
Wirtschaftliches Wachstum und Urbanisierung befeuern sich wechselseitig. Hinter der insgesamt positiven Beziehung verbergen sich jedoch massive Verteilungsspannungen. An den aktuellen Verwerfungen setzt das Projekt an: Die Stadt- und Regionalentwicklung ist in zwei Dimensionen zum Verteilungsbrennpunkt geworden: erstens, Realeinkommens- und Wohlfahrtsdifferentiale zwischen hochqualifizierten Großverdienern und Geringverdienern mit niedriger Qualifikation; zweitens, Realeinkommens- und Wohlfahrtsgefälle zwischen den in attraktiven Städten wohnenden „Insidern“ und jenen, die gerne in solche Städte ziehen möchten („Outsider“), dies aufgrund hoher Wohnkosten und mannigfaltiger Barrieren aber nicht können. Das Kernziel des Projektes besteht darin, substantielle theoretische und empirische Beiträge zum Verständnis der Rolle der Stadt- und Regionalentwicklung für die Entwicklung von Realeinkommen, Wohlfahrt und Verteilung sowie von räumlichen Segregationsprozessen zu gewinnen, den Fokus bildet hierbei das deutsche Stadtsystem. Ein neues „Urban Systems Growth“-Modell fundiert die Spannung zwischen Stadt-Insidern und -Outsidern polit-ökonomisch und weist viele weitere Vorzüge auf (Duranton und Puga 2023), daher bildet es den idealen Ausgangspunkt für das Projekt. Jedoch bleiben im Modell und der darauf aufbauenden empirischen Analyse Aspekte ausgeblendet, die für eine umfassendere Verteilungsanalyse wichtig sind, allen voran die Differenzierung der Arbeit (die andere Verteilungsdimension), Standortpräferenzen, die Heterogenität der urbanen Kosten über Städte hinweg und tiefergehende wirtschaftspolitische Analysen. Das Projekt soll diese Forschungslücken in drei Teilzielen und entsprechenden Projektschritten adressieren. Weiterentwicklung der Theorie. Das „Urban System Growth“-Modell soll in Hinblick auf Qualifikations- und Einkommensklassen, idiosynkratische Präferenzen und die Heterogenität urbaner Kosten weiterentwickelt werden. Für die Analyse von Sortierungsphänomenen soll zunächst ein stilisiertes ‚small-scale‘-Modell entwickelt werden und dessen zentrale Komponenten danach auch in das Stadtsystem-Wachstumsmodell eingearbeitet werden. Empirische Beiträge. Der Wissenslücke über die Heterogenität der urbanen Kosten (Boden-, Haus-, Mietpreise, Transport, Verstopfung) in deutschen Städten unterschiedlicher Größe soll geschlossen werden. Die Ergebnisse sollen auch in das Stadt-System-Wachstumsmodell einfließen. Wirtschaftspolitische Analysen. Anhand des ‚small-scale‘-Modells sollen die Wirkungen und Interaktionen von stadt- bzw. regionalpolitische Maßnahmen untersucht werden. Mit dem zu kalibrierenden Stadt-System-Modell sollen kontrafaktische Politiken untersucht werden. Da das Projekt auch für Gesellschaft und Politik von höchster Relevanz ist, sollen die Erkenntnisse nicht nur in internationalen (Top General und Top Field) Journalen publiziert werden, sondern auch in politiknahen Foren aufgearbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Japan
 
 

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