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Epigraphische und Archäologische Forschungen am Tigris-Tunnel (Südost-Türkei)

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5431392
 
Das Tigris-Tunnel-Projekt verbindet geistes- und naturwissenschafliche Methoden (Archäologie, Assyriologie, Kartographie und Fernaufklärung, Paläobotanik und Paläoanatomie, Geowissenschaften), um erstmals einen Fundplatz in den Gebirgsregionen Ostanatoliens zu untersuchen. Aufgrund der geographischen Lage an einer der wichtigsten Verbindungen zwischen Ostanatolien und Obermesopotamien wurde der Ort wahrscheinlich zu allen Zeigen genutzt, so dass eine sehr lange und vollständige Abfolge von Kulturgeschichten zu erwarten ist. Diese wird eine wichtige Referenzstratigraphie für die Region darstellen. Zu erwarten sind jedoch keine dörflichen Strukturen, sondern Überreste einer eher saisonalen Nutzung im Rahmen der in der Region bis in jüngste Zeit praktizierten Transhumanz. Die Ergebnisse der Ausgrabungen erhellen so eine wichtige, bisher in der Türkei unbekannte Komponente der vor- und frühgeschichtlichen Nutzung der Landschaft. Die Resultate können mit den Untersuchungen in Siedlungen in der Tigris-Ebene verglichen werden. Gleichzeitig werden die Inschriften und Reliefs der assyrischen Könige Tiglat-pileser I. (1114-1076 v. Chr.) und Salmanassar III. (858 - 824 v. Chr.) am Birkleyn-Fluss erstmals vollständig dokumentiert, durch Abklatsche und Kopie gesichert und so für die Zukunft bewahrt sowie publiziert. Eine topographische und archälogische Aufnahme des Umfelds bildet die Grundlage für das Verständis der Denkmäler in ihrem greographischen Gesamtzusammenhang und leistet damit unter Berücksichtigung der erstmaligen vollständigen Bearbeitung der Texte einen wichtigen Beitrag zur historischen Geographie sowie zur Nordexpansion Assyriens.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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