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Einfluss des Mineralocorticoidrezeptors auf Angst, Kognition und Stresshormone: eine placebo-kontrollierte, doppelblinde Studie
Antragsteller
Professor Dr. Christian Otte
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5431640
Cortisol wird im Zuge der Stressreaktion sezerniert, moduliert Angst und kongnitive Funktion und wirkt über den Mineralocorticoidrezeptor (MR) und den Glucocorticoidrezeptor (GR). Der Hippocampus - eine Region des Limbischen Systems im Gehirn - weist die höchste Dichte an MR und GR auf, hemmt die Cortisolsekretion, und ist an der Angstregulation und vielen kognitiven Funktionen beteiligt. Die Blockade hippocampaler MR führte im Tierversuch zu verminderter Angst, verminderter Gedächnisfunktion und verstärkter Cortisolsekretion nach Stress. In dieser Studie soll erstmals beim Menschen geprüft werden, ob MR-Blockade 1) angstvermindernd ist, 2) kongnitive Funktionen beeinträchtigt, und 3) die Cortisolantwort auf Stress verstärkt. Dazu soll in einem placcebo-kontrollierten, doppelbindigen Design ein MR-Antagonist (Spironolacton) bei 16 gesunden jungen Probanden als Vorbehandlung gegeben werden. Anschließend wird ein pharmakologischer Stresstest (Cholecystokinin-Tetrapeptid) durchgeführt, der regelhaft Angst und eine Hormonantwort auslöst, gefolgt von einer neurophysiologischen Untersuchung in ausreichendem zeitlichen Abstand. Ergebnisse dieser Studie könnten zu einem besseren Verständnis der Pathophysiologie von Angst und Depression und damit einhergehender kognitiver Defizite beitragen und zu neuen diesbezüglichen Therapiemöglichkeiten führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Michael Kellner; Professor Dr. Steffen Moritz