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"Latein-afrikanische" Solidarität und Nationsbildung: Afrokubanische Internationalisten im Unabhängigkeitskampf Angolas (1965-1975) und dem Bürgerkrieg der Jahre 1976-1991
Antragstellerin
Professorin Dr. Christine Hatzky
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5432078
Am militärischen und zivilen Eingreifen Kubas in den Unabhängigkeitskampf Angolas sowie zur Unterstützung für die nachkoloniale Regierung der linksgerichteten MPLA waren insgesamt ca. 4oo.ooo Kubaner beteiligt. Etwa zwei Drittel von ihnen waren Nachfahren afrikanischer Sklaven. Eine "Rückkehr" dieser Größenordnung ist nicht nur ein Novum in der afrikanischlateinamerikanischen Geschichte, sondern auch ein herausragendes Beispiel für die historische Dimension von Süd-Süd-Beziehungen im transatlantischen Kontext. Kuba begründete seine Missionen in Afrika mit der Notwendigkeit internationaler Solidarität, für ihre Mobilisierung waren jedoch Kriterien wie "Rasse" und kulturelle Identität entscheidender: ein eigens hierfür konstruierter "latein-afrikanischer" Diskurs hob die afrikanischen Wurzeln der kubanischen Nation explizit hervor. Zentraler Gegenstand des Forschungsprojektes ist, neben der Analyse dieses offiziellen Diskurses, die Untersuchung der konkreten Auswirkungen dieser transatlantischen Begegnung auf die kulturelle Identität von Kubanern afrikanischer Abstammung sowie ihre Wahrnehmung Angolas und der Angolaner - ergänzt durch die entsprechende angolanische Perspektive. Die Untersuchung ist mikro-historisch und kulturgeschichtlich angelegt und bedient sich u.a. der Methode der Oral History.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Gastgeber
Professor Dr. Christoph Marx