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Dokumentation und Publikation des größten bislang bekannten ramessidischen Privatgrabes aus der Zeit Ramses` II. in Theben (Luxor-West, Oberägypten)

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5432778
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In 5 Feldkampagnen wurde die Grabanlage des Hohepriesters des Amun Nb-wnn.f, aus der Zeit Ramses II., gelegen in Dra Abu el-Naga (Luxor, Oberägypten) vollständig freigelegt und zur Dokumentation aufgenommen. Die Architekturaufnahme erbrachte einen in 3 Ebenen gegliederten Baukörper (I. Obere Ebene = Pyramide - II. Mittlere Ebene = Kulträume wie Hof, Quer-, Längshalle und Kapelle - III. Untere Ebene = Doppelte Bestattungsanlage), bei dem vor allem die sowohl quantitative als auch qualitative Ausführung beeindrucken. Die hochwertige Dekoration der Grabinnenräume und der Fassade wurde weitestgehend faksimiliert und erbrachte neben den klassischen ramessidischen Grabdekorationsthemen, der singulären Gestaltung der Querhallenwestwand mittels zweier Stelen, etliche Varianten aus dem Repertoire des Totenbuchs (Text und Vignetten) und vor allem in der Hofdekoration bisher noch nicht in dieser Fülle bekannte Menge ungewöhnlicher „Alltagsszenen". Die statuarische Ausstattung der Grabanlage mit bisher 22 (+/- x?) nur zum Teil erhaltenen Darstellungen des Grabherrn mit seiner Frau konnte um ein Exemplar eines nicht allzu häufig belegten Typus, den des „Theophoren" erweitert werden. Womit gleichzeitig die Frage nach dessen ursprünglichem Aufstellungsort verbunden ist, erwartet man doch diesen Statutentyp eher als (Votiv-) Gabe in den Höfen der großen Sakralbauten. Die spätere Nutzung des Komplexes führt nicht nur zu einer Verbindung zu den Akten des Choachytenarchivs aus dem thebischen Raum, sondern wird durch die Funde koptischer Ostraka, vollständiger Keramik und koptischer Einbauten bis in den Beginn der islamischen Zeit verlängert, die sich ihrerseits bruchlos in die Nutzung der Anlage als Wohn- und Produktionsstätte für „Antiken" der Neuzeit fortsetzt.

 
 

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