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Regionale Verbreitungsmuster in tropischen Wäldern: Die direkte und indirekte Bedeutung von Trockenperioden
Antragstellerin
Professorin Dr. Bettina M.J. Engelbrecht
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5433129
Für das Verständnis der Organisation und Diversität ökologischer Gemeinschaften ist es essentiell, die Faktoren zu untersuchen, die zu Veränderungen von Artenzusammensetzung und -zahl führen. Waldformationen, Verbreitungsmuster von Arten sowie die Diversität tropischer Wälder korrelieren mit dem Niederschlagsregime. Während solche Muster in den letzten Jahren immer wieder dokumentiert worden sind, sind die Mechanismen, die zu diesen Gradienten führen ungeklärt. Im vorgeschlagenen Projekt wird die direkte und indirekte Bedeutung von Trockenperioden für regionale Verbreitungsmuster tropischer Waldarten experimentell bearbeitet. Zwei Haupthypothesen werden untersucht: (1) Variationen der Wasserverfügbarkeit kombiniert mit Variationen der Trockenresistenz von Arten beeinflussen direkt Wachstum und Überleben und führen zu regionalen Verbreitungsmustern. Trockenperioden wirken als 'Filter', der trockensensitive Arten von trockeneren Gebieten ausschließt und dort zu niedrigerer Diversität führt. (2) Variationen der Herbivorieraten entlang von Niederschlagsgradienten beeinflussen indirekt die Diversität. Herbivorieraten nehmen mit abnehmenden Niederschlägen ab. Dadurch werden negative dichteabhängige Effekte, die einen wichtigen Mechanismus zur Erhaltung der Biodiversität darstellen, schwächer, was zu niedrigerer Diversität bei geringeren Niederschlägen führt. In einem Transplantationsexperiment und einem 4-faktoriellen Freilandexperiment werden diese Hypothesen untersucht. Das vorgeschlagene Projekt wird mit seinem experimentellen Ansatz neue theoretische Modelle ideal ergänzen und damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Organisation hochdiverser Lebensgemeinschaften leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen