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Die Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz im Kontext religiös-kultureller Differenz

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5433265
 
Das Projekt zielt auf ein in der Forschung bislang wenig beachtetes Thema: die Ontogenese rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen. Rechtliche Denkfiguren emergieren im Übergang zur Adoleszenz, der Entwicklung im Jugendalter kommt daher zentrale Bedeutung zu. Rechtsvorstellungen sind eingebettet in moralische, religiöse und konventionelle Deutungen. In westlichen Gesellschaften ist das säkulare Recht die zentrale Instanz für die Regulation öffentlicher Konflikte. In vielen traditionellen Kulturen sind Religion, Moral, Recht und Konvention dagegen stark miteinander verzahnt. Im Islam wird das Recht sogar explizit im Rekurs auf die Religion definiert. In mehrkulturellen Gesellschaften ist daher von Interesse, wie Jugendliche unterschiedlicher religiös-kultureller Herkunft Rechtsnormen interpretieren und wie sie die normativen Regelbereiche miteinander koordinieren. Religiös-kulturelle Differenzen in der Bewertung von Rechtsnormen sind vor allem zu erwarten, wenn säkulare und religiöse Rechtsvorstellungen konfligieren. Im Projekt sollen 72 christliche und islamische Jugendliche im Alter von 12-22 Jahren untersucht werden, die in Deutschland aufgewachsen sind. Mit ihnen werden - zum Teil im Längsschnitt - Interviews zum Verständnis von Rechtsnormen und zur Bewertung rechtlich relevanter Konflikte geführt. Die Implikationen der Untersuchung für die politische Bildung und die Förderung demokratischen Rechtsbewusstseins sollen systematisch aufgearbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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