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Strategie zur Dezimierung der Parasitenlast bei Pieris brassicae unter natürlichen Bedingungen
Antragsteller
Dr. Hubert Spieth
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5435659
Für den polyvoltinen Pflanzenschädling, Pieris brassicae, ist nur im Süden der Iberischen Halbinsel eine Sommerruhe (Aestivation) nachgewiesen, obwohl die Art auch andere sommerheiße Gebiete besiedelt. Bisher gibt es keine schlüssige Erklärung für das kleinräumige Auftreten dieses Verhaltens. Wir wollen diese Situation nutzen und die Hypothese prüfen, daß die Unterbrechung der zyklischen Generationenfolge der Wirtsart im Sommer ein Verhalten zur Abwehr wirtsspezifischer Parasitoide ist. Es wäre der erste Nachweis für eine Änderung des Diapauseverhaltens zur Bekämpfung wirtsspezifischer Parasitoide. Unsere Laborexperimente zeigen, daß der Hauptparasitoid im Gegensatz zum Wirt nicht in der Lage ist zu aestivieren. Dieser Verhaltensunterschied desynchronisiert Wirt und Parasit. Jetzt bleibt zu prüfen, ob ein regionaler Zusammenbruch der wirtsspezifischen Parasitenpopulationen unter natürlichen Bedingungen tatsächlich stattfindet. Diesem Nutzen für den Wirt würden Kosten durch den Ausfall von 2-3 Generationen im Sommer gegenüberstehen. Wir erwarten deshalb, daß Aestivation nur in hoch polyvoltinen Populationen adaptiv ist (> 6 Generationen/a) und daher nur kleinräumig auftritt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen