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Neue Konzepte für katalytische C-C-Verknüpfungsreaktionen

Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2004 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5436324
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ingesamt ist das Forschungsprojekt auch in der letzten Förderperiode außerordentlich erfolgreich verlaufen. Das Konzept der decarboxylierenden Kreuzkupplung ist auf dem besten Wege, sich als eine Standardmethode in der organischen Chemie zu etablieren. Das große Interesse der Fachwelt an diesem Reaktionstyp zeigt sich auch daran, dass in den letzten vier Jahren über 170 Publikationen in diesem Forschungsgebiet erschienen sind. Im letzten Förderabschnitt gelang es, die Pd/Cu-katalysierte decarboxylierende Kreuzkupplung zur Darstellung von Biarylen von Arylchloriden, -bromiden und -triflaten nun auch auf Aryltosylate und -mesylate als Kohlenstoffelektrophile zu erweitern. Durch die Erschließung der schwächer koordinierenden Sulfonate als Abgangsgruppen konnte die Anwendungsbreite hinsichtlich der Carbonsäurekomponente entscheidend erweitert werden. Darüber hinaus können nun auch Silber-basierte Decarboxylierungskatalysatoren in substöchiometrischen Mengen eingesetzt werden. Mit solchen Katalysatoren gelang auch die Erniedrigung der Reaktionstemperatur für decarboxylierende Biarylsynthesen von 170 °C auf 130 °C. Die decarboxylierende Kreuzkupplung von α-Oxocarboxylaten zu Arylketonen wurde konsequent weiterentwickelt. Durch die Überführung der α-Oxocarboxylate in α-Iminocarboxylate ließ sich die Aktivierungsbarriere der Decarboxylierung und damit die Reaktionstemperatur von 170 °C auf 100 °C absenken. Somit wurde ein neuer Zugang zu Azomethinen geschaffen, die optional durch in situ Hydrolyse wieder in die entsprechenden Ketone umgewandelt werden können. Die decarboxylierende Allylierung von α-Oxocarbonsäuren ermöglicht abfallminimierte Strategien zur Darstellung von α,β-ungesättigten Ketonen. Drei Verfahren wurden in diesem Zusammenhang entwickelt, in denen diese Verbindungen ausgehend von α-Oxocarbonsäureallylestern oder direkt aus einem Gemisch aus α-Oxocarbonsäuren und Diallylcarbonat oder Allylalkoholen synthetisiert werden können. Auch eine analoge Synthese von α-Arylacetaten aus Benzylalkoholen und Dialkyloxalaten ist möglich. In Kooperation mit Mitarbeitern des SFB TRR 88 (3MET) gelang die Entwicklung einer decarboxylierenden Alkoxylierung von Carbonsäuren in Gegenwart eines Ag/Cu-Katalysatorsystems. Je nach Wahl der Reaktionsbedingungen und der Substrate kann die Knüpfung der C-Heteroatom-Bindung in ipso- oder in ortho-Position zu der abgespaltenen Carboxylgruppe gelenkt werden. Mit diesen Reaktionen wurde demonstriert, dass sich decarboxylierende Kupplungen nicht nur zur C-C-, sondern auch zur C-Heteroatomverknüpfung einsetzten lassen. Außerdem wurde ihr Einsatzbereich von der ipso- auf die ortho-Substitution von Carboxylatgruppen erweitert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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