Historisch-philologischer Kommentar zur Mutineis des Francesco Rococciolo
Final Report Abstract
In den Jahren nach 1511 komponiert der Modeneser Dichter Francesco Rococciolo (ca. 1470 – 1528) eine epische Mutineis, in der er jene zeitgeschichtlichen Ereignisse verarbeitet, welche seine Heimatstadt direkt oder indirekt betreffen. Das lateinische Epos war während der Frühen Neuzeit völlig unbekannt und wurde erstmals im Jahr 2006 vom Antragsteller, Thomas Haye, im Rahmen einer kritischen Edition veröffentlicht. Aufgrund seiner historiographischen und kulturgeschichtlichen Detailfülle stellt die Mutineis eine erstrangige Quelle zur Geschichte Oberitaliens im frühen 16. Jahrhundert dar. Obwohl das Epos von hohem Interesse insbesondere für die Latinistik, Italianistik, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Militärgeschichte und Kirchengeschichte darstellt, wurde eine wissenschaftliche Nutzung und Rezeption des Textes auch noch nach 2006 durch die schwierige, anspielungsreiche und zum Teil sogar kryptische Sprache des Textes behindert. Auch die im Text erwähnten historischen Realien (Personen, Ereignisse, Orte etc.) sind ohne Erklärung der zahlreichen Bezüge zu den aktuellen historischen und politischen Ereignissen sowie der baugeschichtlichen, topographischen und religionsgeschichtlichen Hintergründe kaum einzuordnen. Ziel des Projektes war es daher, den Text durch einen historisch-philologischen Kommentar zu erschließen. Wie vorgesehen, wurde der Kommentar im Sommersemester 2008 durch den Antragsteller verfasst. Das Buch ist im Jahr 2009 unter dem Titel "Francesco Rococciolos Mutineis. Interpretation und Kommentar" in der renommierten Reihe Noctes Neolatinae (Band 12) beim Georg Olms Verlag (Hildesheim / Zürich / New York) erschienen (307 Seiten).
Publications
- Francesco Rococciolos Mutineis. Interpretation und Kommentar. Noctes Neolatinae, Band 12, Olms Verlag (Hildesheim / Zürich / New York) ISBN 978-3-487-14208-1
Francesco Rococciolo; Haye, Thomas
(See online at https://doi.org/10.1086/656937)