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Zentrale Effekte von a2-adrenergem Agonismus und Antagonismus bei anamnestischen Hinweisen für prä- und postnatale Stressbelastung
Antragsteller
Professor Dr. Hartmut Schächinger
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5437201
Tierforschung ergab Hinweise, dass experimenteller Stress in der prä- und postnatalen Periode zu einer andauernden verminderten Expression von inhibitorischen a2-adrenergen Rezeptoren im Locus coeruleus (Regulation von Vigilanz, Erregung und Aufmerksamkeit) sowie Nucleus tractus solitarius (Intergrationszentrum autonomer Aktivität) führt. Beim Menschen kann dieser Zusammenhang nicht mit direkten Methoden `in vivo` untersucht werden. Eine Reduktion der a2-adrenergen Rezeptoren sollte aber als verminderte pharmakologische a2-adrenerge Modulationsbreite von Vigilanz und sympathischer Aktivität nachweisbar werden. Ziel dieses Antrags ist der Nachweis einer derartig verminderten pharmakologischen a2-adrenergen Modulationsbreite bei erwachsenen Menschen, welche eine Anamnese für frühe kritische Lebensereignisse (z.B. psychosoziale Stressbelastung, Trennung, familiäre Konflikte, niedriges Geburtsgewicht, u.a.) aufweisen. Dafür werden fünfzig, hinsichtlich ungüngstiger prä- und postnataler Faktoren diskordante Geschwisterpaare mit Hilfe eines randomisierten, Plazebo-kontrollierten, pharmakologischen (`dose response` & `concentration response`) `cross-over` Designs untersucht, um die maximalen Effekte von a2-adrenergem Agonismus (intravenös Dexmedetomidin) und a2-adrenergem Antagonismus (intravenös Yohimbin) zu ermitteln. Sollte sich ein Zusammenhang von kritischen Lebensereignissen der frühen Lebensperiode mit der Modulierbarkeit a2-adrenerger Funktion im Erwachsenenalter bestätigen, würde dies neue Strategien für Diagnostik und Therapie stress-bezogener Störungen begründen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen