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Kompetitive neuronale Interaktion im primären auditorischen Cortex
Antragsteller
Professor Dr. Holger Schulze
Fachliche Zuordnung
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5438039
Die Trennung akustischer Signale von einem Gemisch gleichzeitig präsenter Störsignale ist eine für das Überleben der allermeisten Säugetiere entscheidende Fähigkeit, für den Menschen insbesondere in sogenannten Cocktail-Party-Situationen, in denen die Stimme eines bestimmten Sprechers aus einem Stimmengemisch isoliert werden muß. Wir verfolgen die Hypothese, daß der monaurale Anteil des Cocktail-Party-Phänomens auf einer Periodizitätsanalyse der Signale, insbesondere stimmhafter Sprache, beruht, und postulieren dazu einen kompetitiven Interaktionsmechanismus nach dem winner-take-all-Prinzip. Auf Grund ihrer zyklischen topographischen Organisation erscheint die unlängst von uns beschriebene periodotope Karte im auditorischen Cortex (AC) als idealer Kandidat für die neuronale Implementierung der geforderten Interaktion. Eigene Voruntersuchungen stützen diese Sicht. Im Rahmen des hier beantragten Projektes soll diese postulierte neuronale Interaktion mittels verschiedener neurophysiologischer, pharmakologischer und neuroanatomischer Methoden in Kombination mit Verhaltensuntersuchungen aufgeklärt werden. Wir erhoffen uns von den geplanten Untersuchungen ein tieferes Verständnis der Beteiligung des AC bei Vorgängen der Objektbildung und Objekttrennung in akustisch komplexen Umgebungen. Wir erwarten, daß sich die gewonnenen Erkenntnisse zur Verbesserung von Hörgeräten werden nutzen lassen, insbesondere, um deren Tauglichkeit und Effizienz in akustisch komplexen Umgebungen zu verbessern und somit eine soziale Isolation der betroffenen Patienten zu verhindern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen