Detailseite
Projekt Druckansicht

Plattformkrisen im Cenoman der Levant-Plattform - hochauflösende Studien an sauerstoffarmen Sedimenten Zentraljordaniens

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5438700
 
Im beantragten Projekt soll die zeitliche und räumliche Dynamik biofazieller und sedimentärer Prozesse Corg-reicher Ablagerungssysteme in hemipelagischen Bereichen und unmittelbar benachbarten Karbonatplattformen rekonstruiert werden. In die von Kalken und Mergeln dominierten Cenomanabfolgen der LevantPlattform Jordaniens sind Schwarzschieferhorizonte mit bis zu 8% TOC eingeschaltet (Schulze et al., 2003). Die direkten Folgewirkungen sauerstoffarmer Phasen auf die Plattformsedimentation sind noch weitgehend unbekannt und sollen im Vergleich mit globalen Signalen (Meeresspiegelschwankungen bzw. Klimaänderungen) überprüft werden. Ob die Corg-reichen Mergel des Mittelcenoman Zentraljordaniens mit dem MCE (Middle Cenomanian Event: Ernst et al., 1983) korrelieren, ist ebenso wenig klar wie ihre kontrovers diskutierte Position innerhalb der kretazischen Meeresspiegelkurve bzw. ihre Bedeutung für den Beginn des OAE 2 (Oceanic Anoxic Event). Detaillierte Geländeprofile in Zentraljordanien sollen mit Bohrungen weiter östlich gelegener Gebiete des gleichen Schelfbereiches (Arzaq Becken) verglichen werden. Die methodischen Schwerpunkte umfassen detaillierte Profilaufnahmen, Gammaray Spektrometrie (mikro) paläontologische Untersuchungen (kalkiges Nanno- und Mikroplankton, Foraminiferen und Ammoniten), Mikrofazies, organische Petrographie, C/O Isotopie, molekulare Geochemie (BiomarkerIdentifikation und Bestimmung ihrer stabilen Kohlenstoffisotopenzusammensetzung). Neben den hochauflösenden Profil- und Probennahmen (fallweise im cm-dm Bereich) sollen im Vergleich zu früheren Arbeiten (Ku 642/16) statistisch normierte Auswerteverfahren eingesetzt werden, die z. B. auch für die geplanten zyklostratigraphischen Interpretationen notwendig sind. Die neu gewonnenen Daten lassen im Vergleich mit benachbarten Regionen bzw. auch borealer Bereiche Aussagen zu Synchronitäten und zu den Rückkopplungsprozessen paläozeanographischer Signale auf neritische Ablagerungssysteme zu. Daneben sollen sie beitragen, den Einfluss kurzfristiger paläoklimatischer Veränderungen in Wechselwirkung mit der Plattformsedimentation zu entschlüsseln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Rüdiger Stein
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung