Datierung der prograden HP/LT-Metamorphose in Subduktionszonen durch Lu/Hf-Geochronologie

• Antragsteller: Professor Dr. Klaus Peter Stanek
• Fachliche Zuordnung: Mineralogie, Petrologie und Geochemie
• Förderung: Förderung von 2004 bis 2007
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439048

An den Nord- und Südrändern der Karibik sind Gesteinskomplexe von Hochdruck-Metamorphiten aufgeschlossen, die Auskunft über die komplizierte geodynamische Entwicklung dieses "Tethys-ähnlichen" Gebietes liefern und als aufschlussreiche Fallbeispiele für die Geodynamik in Subduktions- und Kollisionszonen im Allgemeinen dienen. Die Bestimmung von Druck-Temperatur-ZeitDeformation-Pfaden von Hochdruck-Metamorphiten in solchen Komplexen ist für die Rekonstruktion der geodynamischen Ereignisse von maßgeblicher Bedeutung. Der niedrig-temperierte Teil des Exhumierungs-Pfads kann durch eine Reihe von unterschiedlichen geochronologischen Methoden (Rb-Sr, Ar-Ar, K-Ar, Spaltspurenanalyse) recht gut gefasst werden. Schwierig gestaltete sich dagegen bisher die Datierung des prograden Pfades und des Metamorphose-Höhepunkts. In jüngster Zeit ist die Lu-Hf-Methode an basischen Hochdruck-Metamorphiten in jungen, meso- bis känozoischen Suturzonen erprobt worden und hat sehr gute, mit der regionalen Geologie in Kontext stehende Ergebnisse gebracht. Eine erste Lu-Hf-Bestimmung in der Karibik an einem Eklogit im Rio-San-Juan-Komplex der Dominikanischen Republik hat gezeigt, dass mit dieser Methode kritisch fehlende Schlüsseldaten zu den P-T-t-d-Pfaden gezielt erreicht werden können. In diesem Antrag sollen Lu-Hf-Alter von ausgewählten, petrologisch und strukturgeologisch bereits sehr gut charakterisierten Eklogiten der kubanischen Suturlinie bestimmt werden. Die Ergebnisse sollen einerseits die umstrittene geodynamische Entwicklung der Nordkaribik weiter klären und andererseits die P-T-t-d-Entwicklung einer beispielhaften Inselbogen-KontinentKollision nachzeichnen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Professor Dr. Walter Viktor Maresch