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Bevölkerungssoziologie im NS und nach 1945: Das Archiv für Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik und Elisabeth Pfeil
Antragsteller
Professor Dr. Carsten Klingemann
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439467
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Darstellung der Konstitutierung einer Bevölkerungssoziologie im Nationalsozialismus anhand der exemplarischen Untersuchung der (Bevölkerungs-) Soziologie in der populärsten, wenn nicht `einzigen' (Mackensen) bevölkerungswissenschaftlichen Zeitschrift des Dritten Reiches, dem Archiv für Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik. Die besondere Funktion der Schriftleiterin und in der BRD als empirisch arbeitende Stadt- und Flüchtlingssoziologin bekannt gewordene Elisabeth Pfeil, deren Tendenzen zur Soziologie entgegen allgemeiner Annahmen schon vor 1945 sichtbar werden, soll heirbei eruiert werden. Damit wäre ein Beitrag zu den Grundlagen der westdeutschen Soziologie, speziell der Bevölkerungssoziologie, der frühen Nachkriegszeit geleistet. Es wird an die aktuelle Debatte um die Geschichte der Bevölkerungswissenschaft und die der 1980er/90er Jahre um die Soziologie angeknüpft. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Entfaltung bevölkerungspolitischer Relevanz im Nationalsozialismus gerade durch die Einhaltung moderner wissenschaftlicher Standards, entgegen der Theorie einer gegenseitigen Ausschließlichkeit von soziologischer Analyse und nationalsozialistischer Ideologie. Die Bevölkerungssoziologie war mutmaßlich weder ein Gegenproramm zum NS, noch per se unwissenschaftlich.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme