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Automatische Semantische Aktivierung: Handelt es sich dabei in der Tat nur um einen Mythos?
Antragsteller
Professor Dr. Martin Heil
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439945
Die semantische Aktivierung, d.h. die Aktivierung der Bedeutung bei der überschwelligen Präsentation von Wörtern, wird in der Kognitiven Psychologie gemeinhin als das Paradebeispiel eines automatischen Prozesses gewertet. Stolz und Besner (1999) haben diese Annahme jedoch kürzlich als einen "Mythos" bezeichnet. Ihre Einschätzung basiert maßgeblich auf den Befunden zur "letter search" Aufgabe, bei der die Autoren keine Reaktionszeitbelege für eine semantische Aktivierung nachweisen konnten. Diesen Befund konnten wir (Heil & Rolke, in press) replizieren. In dieser Studie fanden wir nun zusätzlich aber klare elektrophysiologische Belege für semantische Aktivierung. In dem hier dargestellten Projekt soll dieser Widerspruch zwischen unseren Daten und der Position von u.a. Stolz und Besner (1999) in einer Reihe von Experimenten aufgelöst werden, die sowohl elektrophysiologische Daten als auch Benennungslatenzen als abhängige Variablen nutzen. Von dem Forschungsprojekt wird Aufschluss darüber erwartet, ob semantische Aktivierung tatsächlich automatisch abläuft oder nicht. Die Ergebnisse berühren zentrale Fragen der Gedächtnispsychologie sowie der visuellen Wortverarbeitung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen