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Funktionale und phylogenetische Bedeutung des Septallobus bei Lytoceratida (Ammonoidea)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5440680
 
Schon seit dem Jura tritt bei einzelnen Vertretern der Lytoceratida (Ammonoidea) das Phänomen des Septallobus (=SL) auf, d.h., dass der Internlobus durch Rückwärtsbiegung der Kammerscheidewand unter Bildung eines Septenunnels auf der Septalfläche des vorhergehenden Septums angeheftet ist. Der völlig unzureichenden funktionalen Interpretation des Phänomens als Ansatz eines differenzierten Muskelsystems durch Henderson (1984) soll durch Berechnungen der durch den SL erzielten Oberflächenvergrößerungen der Pellicula ein hydrostatisches Funktionsmodell gegenüber gestellt werden. Auch in den grundlegenden Studien zur stammesgeschichtlichen Bedeutung der ammonitischen Lobenlinie durch Schindewolf (1961-1968) wird der Bildung des SL unverständlicherweise bisher keine signifikante Bedeutung für die Taxonomie und phylogenetische Interpretation beigemessen, so dass das Phänomen innerhalb der Lytoceratida polyphyletisch erachtet wird... Die regelhafte Ausbildung bei den fortschrittlichsten Ammonoideen der Erdgeschichte, den Tetragonitidae der Kreide, lässt aber vermuten, dass die komplexe Ausbildung des SL nur einmal erfolgte und alle Vertreter mit diesem Merkmal einem Monophylum angehören. Diese Prämisse macht -ausgehend von exzellentem Fossilmaterial aus dem Oxfordium, dem Unter-Alb und dem Coniac von Madagaskar eine völlig systematische Neugruppierung aller Lytoceratida notwendig.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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