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Patienten-zentrierte Endpunkte und Ressourcenverbrauch nach nicht-herzchirurgischen und nicht-neurochirurgischen Eingriffen-D(EUTSCHLAND) (PACORUS-D)-Sekendärdatenkohorte

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544101681
 
Für Europa wird der Bedarf an chirurgischen Eingriffen auf jährlich 5´000-5´500 Eingriffe/100´000 oder 37-40 Millionen Eingriffe geschätzt. Der Tod innerhalb von 30 Tagen nach einem chirurgischen Eingriff gilt weltweit als dritthäufigste Todesursache. Während traditionell das „Überleben des Eingriffes“ der Hauptmaßstab war, haben Fortschritte bei der perioperativen Sicherheit die Rolle funktioneller Ergebnisse hervorgehoben. Kenntnisse postoperativer Ergebnisse sind entscheidend: als Grundlage für die Patienteninformation und somit als Voraussetzung für eine gültige Einwilligung; zur Überwachung der Versorgungsqualität; als Orientierungshilfe für die Ressourcenplanung; und zur Entwicklung und Bewertung von Interventionen in Forschungsvorhaben. „Tage am Leben und außerhalb des Krankenhauses“ (Days Alive and Out of Hospital, DAOH) wurde 2017 im perioperativen Setting als Endpunkt vorgeschlagen. Seine Validität als Endpunkt ist jedoch nicht gesichert: a) DAOH wurde in selektierten Populationen validiert; b) es wurde in einer begrenzten Anzahl von Gesundheitssystemen validiert, trotz Hinweise auf eine Auswirkung von Gesundheitsstruktur und sozioökonomischen Faktoren; c) die Validität von DAOH als Maß für den Ressourcenverbrauch wurde postuliert, aber nicht quantifiziert; d) es gibt verschiedene Ansätze zur DAOH-Berechnung. Ziel dieses methodologischen Projekts ist es, DAOH in Deutschland zu validieren und somit einen patienten-zentrierten UND einfach zu erfassenden, statistisch effizienten, integrativen Endpunkt für die Evaluation von Interventionen in der perioperativen Gesundheitsversorgung (zB Shared Care-Ansätze) zu gewinnen. Wir werden eine Kohorten-Studie bei nicht-kardiochirurgischen, nicht-neurochirurgischen Patienten durchführen. Datenquelle ist die Datenbank der gesetzlichen Krankenversicherung AOK Rheinland/Hamburg. Das Projekt verfolgt folgende Ziele: 1) Quantifizierung der DAOH 30 und 365 Tage nach der Operation in einer breiten Population von nicht-kardiochirurgischen, nicht-neurochirurgischen Patienten; 2) Evaluation der konvergenten Konstruktvalidität der DAOH hinsichtlich präoperativer Risikofaktoren/Eingriffsrisiko und postoperativer Komplikationen; 3) Evaluation der simultanen und der prädiktiven Validität von DAOH als Maß für die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten (innerhalb und außerhalb des Krankenhauses) und für die Gesamtkosten 30 und 365 Tage nach der Operation; 4) Untersuchung einer Effektmodifikation durch Geschlecht, sozioökonomischen Status und Wohnbezirksstruktur auf die Konstrukt- und Kriterium-Validität von DAOH; 5) Untersuchung in einer Sensitivitätsanalyse der Validität von DAOH unter Verwendung alternativer DAOH-Berechnungsansätze. Die Stichprobengröße wird in der Größenordnung von >90.000 erwartet, basierend auf die Anzahl geeigneter Individuen in der Krankenversicherung-Datenbank in den letzten Jahren. Bei diesem großen Stichprobenumfang sind die geplanten Korrelations- und Regressionsanalysen möglich.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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