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Charakterisierung von Allokationssystem und ingestivem Verhalten bei Patienten mit metabolischen und psychischen Störungen

Fachliche Zuordnung Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5397495
 
Gemäß dem Selfish Brain-Paradigma [1, 2] besteht zwischen der Glukoseallokation und der Nahrungsaufnahme eine hyperbelförmig-reziproke Beziehung, deren genaue Lage von den Setpoints der ATP-Konzentratton im Gehirn und der Aktivität des HPA-Systems bestimmt wird. Um die metabolische Regulation genauer zu charakterisieren wollen wir das Verhalten des Allokationssystems und das ingestive Verhalten simultan zu erfassen und den Einfluss von Konditionierungsprozessen auf diese Verhaltensweisen genauer zu beschreiben. Hierzu sollen folgende experimentelle Ansätze verfolgt werden: Experiment 1: Untersucht werden Männer und Frauen mit Adipositas, typischer Depression, atypischer Depression sowie eine gesunde Vergleichsgruppe. Am Tag 1 wird das spontane Essverhalten der Probanden mit einem Büffet-Test erhoben. Am Tag 2 erfolgt ein oraler Glukosetoleranztest mit gleichzeitiger fortlaufender Bestimmung der Konzentration von energiereichen Phosphaten im Gehirn durch Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS) und der Konzentrationen von Glukose und Insulin im Blut. Am Tag 3 erfolgt ein euglykämischer Glukoseclamp. Wir gehen dabei der Hypothese nach, dass die einzelnen Versuchsgruppen durch systematische Abweichungen der Glukoseallokation und der Nahrungsaufnahme gekennzeichnet sind, während die Konzentrationen der energiereichen Phosphate im Gehirn in einem engen Bereich konstant gehalten werden. Experiment 2: Untersucht werden adipose Männer und Frauen, Patienten mit typischer Depression und gesunde Probanden. Wir wenden das Modell der konditionierten Nahrungsaufnahme an, um den Einfluss von Lernprozessen auf das Allokationssystem zu untersuchen. Dabei wird über 10 Tage zunächst eine Verbindung zwischen Nahrungsangebot und kontextuellen Variablen induziert. Anschließend werden die Versuchspersonen im bereits gesättigten Zustand diesen Kontextvariablen und einem Nahrungsangebot erneut ausgesetzt. Wir haben dabei die Hypothese, dass der Allokationsprozess sich als konditionierbar erweist. Wir vermuten, dass die Konditionierbarkeit bei Probanden mit Übergewicht ausgeprägter gegeben ist während sie bei Probanden mit typischer Depression vermindert ist.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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