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Bildgebung des Gehirns unter Einnahme oraler Kontrazeptiva: Eine Längsschnittstudie im Rahmen der Ann S. Bowers Women's Brain Health Initiative
Antragstellerin
Dr. Carina Heller
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544183227
Mehr als 150 Millionen Frauen weltweit verwenden orale Verhütungsmittel in Form der "Pille", die sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in den europäischen Ländern die am häufigsten verschriebene Form der Empfängnisverhütung ist. Sexualhormone, wie Estradiol und Progesteron sind wichtige körpereigene Hormone, von denen bekannt ist, dass sie das Gehirn über die gesamte Lebensspanne hinweg prägen. Synthetische Hormone, wie sie in oralen Verhütungsmitteln enthalten sind, verändern das natürliche Hormongleichgewicht, indem sie den körpereigenen Hormonspiegel senken. Es ist wenig darüber bekannt, wie sich dies auf das Gehirn auswirkt. Die Erforschung der Auswirkungen von Sexualhormonen auf das Gehirn wird weiterhin durch die Tatsache motiviert, dass Frauen, die die Pille nehmen, Stimmungsschwankungen erleben und mit emotionalen Dysregulationen zu kämpfen haben, was dazu führt, dass bis zu 10% der Frauen die Pille wieder absetzen. In einer Zeit, in der die reproduktiven Rechte von Frauen zunehmend eingeschränkt werden, ist es wichtig, akzeptable Verhütungsmethoden anzubieten. Daher ist es notwendig, die Auswirkungen von Sexualhormonen auf das Gehirn und Stimmung besser zu verstehen. Ziel dieses Projekts ist es, die Auswirkungen von endogenen und exogenen Sexualhormonen auf das Gehirn zu erforschen, indem wir die Ein-Personen-Studien von Barth et al. (2016), Taylor et al. (2020) und meine Vorarbeiten mit Hilfe der Ann S. Bowers Women's Brain Health Initiative an der University of California Santa Barbara erweitern. Zu diesem Zweck haben wir eine Längsschnittstudie konzipiert, um N = 20 gesunde weibliche Probandinnen zu rekrutieren und zu untersuchen, die mit der Einnahme oraler Kontrazeptiva beginnen wollen. Funktionelle, strukturelle, und diffusionsgewichtete MRT-Messungen werden fünf Wochen lang unter den Bedingungen des natürlichen Menstruationszyklus (Studie 1) und dann erneut fünf Wochen lang während der Einnahme oraler Kontrazeptiva (Studie 2) durchgeführt. Es werden endogene Hormonprofile, einschließlich Estradiol, Estriol, Estron, Progesteron, luteinisierendes Hormon (LH) und follikelstimulierendes Hormon (FSH), und Testosteron (Studie 1 und Studie 2), sowie exogene Hormonprofile von Ethinylestradiol und Progestin (Studie 2) erhoben. Darüber hinaus werden täglich der positive und negative Affekt (PANAS) und die Angst (STAI) gemessen. Die Studie ermöglicht die Untersuchung von makro- und mikrostrukturellen Veränderungen in der grauen und weißen Substanz des Gehirns unter Einfluss des natürlichen weiblichen Zyklus und unter Einfluss exogener Hormone mit einer täglichen Messzeitauflösung unter Verwendung modernster MRT-Analysen. Dieser longitudinale Ansatz ermöglicht direkte Vergleiche zwischen dem natürlichen Zyklus und hormonell unterdrückten Zuständen innerhalb derselben Individuen und liefert aussagekräftige Einblicke in die Beziehung zwischen Sexualhormonen, Gehirnmorphologie und affektiven Zuständen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Emily G. Jacobs, Ph.D.