Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Juden in der polnischen Selbstverwaltung 1918-1939: Krakau, Warschau und Posen

Antragsteller Professor Dr. Dan Diner
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5441851
 
Gesamtprojekt: Das Forschungsvorhaben am Simon-Dubnow-lnstitut untersucht die jüdischen Stadtverordneten in den Stadtparlamenten der Zweiten Polnischen Republik am Beispiel der exemplarisch ausgewählten Städte Krakau, Posen und Warschau, den Zentren des einstigen österreichischen, preußischen und russischen Teilungsgebietes. Es soll vergleichend untersucht werden, ob und zu welchem Grade die Teilnahme an den kommunalen Selbstverwaltungen zu jenen Faktoren gehörte, die Juden und Nichtjuden innerhalb der Städte integrierte. Die Periode zwischen 1918-1939 ist dabei die Zeit einer besonderen, weil umfassenden politischen Neuorientierung in den polnischen Ländern. Diese Veränderungen betrafen auch den rechtlichen Status und die realen Lebensumstände der Juden, die nun polnische Staatsbürger geworden waren. Es wird zu untersuchen sein, wie sich der Charakter kommunaler Partizipation der jüdischen Stadträte durch die Demokratisierung auf der städtischen Ebene veränderte, wie sich dieser Prozess von demjenigen auf der zentralen Ebene unterschied und ob erzürn Entstehen einer überkonfessionellen städtischen Identität beigetragen hat. Nachdem die diesbezügliche Analyse der Aktivitäten der Krakauer und Posener Stadträte weitgehend abgeschlossen ist, wird die Fortsetzung der Förderung angestrebt, um die Vorgänge in der Warschauer kommunalen Selbstveraltung untersuchen zu können.Bisherige Arbeitsschritte (siehe auch u. 2.2.): Zwischen 6/2005 und 12/2006 wurden weitgehend die Quellenrecherchen und Archivreisen in Posen und Krakau abgeschlossen, beide Teile liegen zudem in einer schriftlichen Erstfassung vor. Die bisherige Arbeit hat die Annahme bestätigt, dass sich die Bedingungen und die Praxis der jüdischen Partizipation an den städtischen Selbstverwaltungen regional stark unterscheiden. Als Erklärung sollen dabei die administrativen Traditionen der beiden imperialen Teilungsmächte in diesen Gebieten (ehemaliges Preußen und Habsburg) dienen.Geplante Arbeitsschritte (siehe auch u. 3.2.): Da Warschau die „osteuropäische Variante des Dreiervergleichs darstellt, trägt diese dritte, noch ausstehende Analyse der dortigen Verwaltungspraxis nicht nur zur Vervollständigung des Gesamtbildes im polnischsprachigen Raum bei, sondern ermöglicht auch Aussagen, die über lokalhistorische Belange jüdischer Erfahrungen hinausreichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung