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Ursachen der wechselnden Beteiligung demokratischer Staaten an Kriegen seit 1990

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5442149
 
Das Projekt soll einen Beitrag zur Kritik und Weiterentwicklung der Theorie des "demokratischen Friedens" leisten. Währen diese Theorie aufgrund durchaus plausibler Argumentationen unterstellt, dass Demokratien zu einer relativ friedlichen Außenpolitik neigen, zeigt die Empirie, dass Demokratien seit 1990 recht häufig an militärischen Konflikten beteiligt sind (z.B. "humanitäre Interventionen" und "Weltordnungskriege"). Jedoch hat es in diesen Konflikten keine einheitliche Verhaltensweise der Demokratien gegeben. Vielmehr ist eine erhebliche Varianz in der Beteiligung von Demokratien an diesen Kriegen und ihrer Rechtfertigung zu beobachten, so das erhebliche Zweifel berechtigt sind, ob die demokratische Organisation von Herrschaft ausreicht, um das außen- und sicherheitspolitische Verhalten tatsächlich, wie von der Theorie vermutet, zu bestimmen. Vor diesem Hintergrund soll das Projekt durch die vergleichende Analyse von Entscheidungsprozessen und öffentlichen Debatten im Vorfeld von ausgewählten Militäreinsätzen seit 1990 zunächst untersuchen, wodurch die von der Theorie herausgearbeiteten nutzenbedingten, normativen und institutionellen Kriegshemmnisse in Demokratien neutralisiert werden. Zugleich soll aufgeklärt werden, wie es zu den starken Unterschieden im Außenverhalten der Demokratien kommt, denn nicht alle Demokratien verhalten sich gleichermaßen friedlich oder gleichermaßen interventionsbereit. Das Projekt prüft daher, ob in den drei Faktoren Machtposition im Internationalen System, Allianzzugehörigkeit und Rollenauslegung mögliche Ursachen für diese wechselhafte Interventionsneigung der einzelnen Demokratien liegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Lothar Brock
 
 

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