Detailseite
Die Rolle der miR-122 Mikro-RNA bei autoimmunen Lebererkrankungen
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Herkel
Fachliche Zuordnung
Gastroenterologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544225272
Bei autoimmunen Lebererkrankungen führt eine Immunreaktion gegen das eigene Lebergewebe zu anhaltender Entzündung und Schädigung des Organs. Die momentanen Behandlungsmöglichkeiten sind unzureichend in Bezug auf Wirksamkeit, Spezifität und Verträglichkeit. Deshalb besteht trotz Behandlung das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung zu Zirrhose oder Leberkrebs. Auf welche Weise die in der Leber eigentlich vorherrschende Immuntoleranz bei autoimmunen Lebererkrankungen durchbrochen wird, ist unklar. Unsere Vorarbeiten zeigen, dass die hepatische Mikro-RNA miR-122 ein entscheidender Regulator dieser hepatischen Immuntoleranz ist, welcher bei autoimmunen Lebererkrankungen signifikant reduziert ist. Darüber hinaus finden wir und andere, dass miR-122 die Leberkrebsentstehung hemmen kann. Unsere Hypothese ist deshalb, dass eine Erhöhung der miR-122 Spiegel in der Leber eine Behandlung autoimmuner Lebererkrankungen ermöglichen kann, indem einerseits hepatische Immuntoleranz wieder hergestellt und andererseits die Krebsentstehung unterbunden wird. Die Erhöhung der hepatischen miR-122 Spiegel soll hier über verschiedene Ansätze erreicht und getestet werden, darunter auch eine niedermolekulare Verbindung (small molecule), welche von uns entwickelt wurde. Diese Behandlungsansätze werden in geeigneten Mausmodellen getestet, die eine gezielte Untersuchung Autoantigen-spezifischer T Zell Antworten und Entzündungs-getriebener Krebsentstehung ermöglichen. Darüber hinaus sind funktionale Studien mit Zellen von Patienten geplant, die eine Wirksamkeit der miR-122 Verstärkung bei humanen autoimmunen Lebererkrankungen bestätigen und das Potential zur Translation in die klinische Anwendung ausloten sollen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel
ausländischer Mitantragsteller
Professor Dr. Eithan Galun